Microsoft hat angeblich 100 Millionen Dollar in den umstrittenen Fahrdienstvermittler Uber investiert. Wie Bloomberg berichtet, beteiligte sich der Softwarekonzern an einer am Freitag abgeschlossenen neuen Finanzierungsrunde, in deren Verlauf das Start-up nun mit rund 50 Milliarden Dollar bewertet wird.
Neben Microsoft habe der indische Medienkonzern Bennett Coleman neue Finanzmittel zur Verfügung gestellt, meldet das WSJ unter Berufung auf eine nicht näher genannte Quelle. Uber werde das Geld zur Weiterentwicklung seiner Technologie und die Expansion im Ausland einsetzen.
Eine Uber-Sprecherin wollte die Berichte nicht kommentieren. Uber habe die Unterlagen für die Finanzierungsrunde, die öffentlich verfügbar seien, vor mehr als zwei Monaten eingereicht. „Wir kommentieren keine darüber hinausgehenden Spekulationen.“
Ubers Wert habe damit die 2011 von Facebook aufgestellte Marke von 50 Milliarden Dollar erreicht, so das WSJ. Facebook sei zu dem Zeitpunkt allerdings schon sieben Jahre alt gewesen – Uber wurde vor sechs Jahren gegründet. Uber werde zudem gemessen an seinem Umsatz höher bewertet als das Social Network. Zum Zeitpunkt seiner 50-Milliarden-Dollar-Finanzierungsrunde habe Facebook einen Jahresumsatz von etwa 2 Milliarden Dollar erwirtschaftet. Uber habe 2014 aber lediglich etwas mehr als 400 Millionen Dollar umgesetzt. Dieses Jahr rechne es aber ebenfalls mit Einnahmen von 2 Milliarden Dollar.
Der Fahrdienstvermittler ist laut Dow Jones VentureSource damit derzeit das wertvollste, durch Risikokapital gestützte Unternehmen. Es verdrängte den chinesischen Smartphonehersteller Xiaomi auf den zweiten Platz. Dieser war im Dezember 2014 mit 46 Milliarden Dollar bewertet worden.
Ende Juni hatte Microsoft den Verkauf einer für Kartendienste innerhalb von Bing zuständigen Abteilung an Uber bestätigt. Darunter sind auch die für Panoramaaufnahmen verwendeten Fahrzeuge samt Kameras, ein Rechenzentrum in Colorado und das zugehörige geistige Eigentum. „Im letzten Jahr haben wir vieles unternommen, um unsere Anstrengungen aufs Kerngeschäft zu fokussieren. Dem entspricht, dass wir künftig selbst keine Kartenbilder mehr sammeln werden und stattdessen mit Premium-Anbietern von Inhalten und Bildern für zugrunde liegende Daten kooperieren, während wir selbst uns auf die Nutzererfahrung konzentrieren“, kommentierte Microsoft damals gegenüber ZDNet.com
Welchen Preis Uber für die Abteilung gezahlt hat, wurde nicht bekannt. Möglicherweise hat Microsoft dieses Geld nun wieder in die Finanzierung von Uber gesteckt, vielleicht auch mit dem Ziel, sich weiterhin einen Zugriff auf die verkauften Technologien und Daten zu sichern.
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