Cyanogen hat einem Mitarbeiter zufolge 50 Millionen aktive Nutzer vorzuweisen. Damit sei es wahrscheinlich die drittgrößte Smartphone-Plattform weltweit, noch vor Windows Phone und Blackberry, sagte Adnan Begovic am Wochenende Teilnehmern des Seattle Code Rush.
Diese Zahl schließt Käufer von Smartphones mit vorinstalliertem Cyanogen-OS wie OnePlus One und Yu Plus ebenso ein wie diejenigen, die ihr Android-Smartphone mit einer Custom-ROM von Cynaogen ausgestattet haben. Die Relation scheint aber nicht ganz zu stimmen: Windows Phone kommt auf etwa 40 Millionen ausgelieferte Geräte jährlich. Dies hatte Microsoft kürzlich anlässlich von Abschreibungen kommuniziert; es entspricht einem Marktanteil um 3 Prozent. Wenn man annimmt, dass User ihr Smartphone im Schnitt zwei Jahre behalten, liegt Microsoft bei den aktiven Nutzern noch deutlich vor Cyanogen.
Übrigens nannte Begovic das Microsoft-OS nur „Windows Mobile“. Diesen Namen hatte Microsoft 2005 zugunsten von „Windows Phone“ aufgegeben. Im Herbst 2015 wird der nächstes Wechsel erfolgen, nämlich zu „Windows 10 für Smartphones“, auch als „Windows 10 Mobile“ bezeichnet.
Mit der Ansage der Nutzerzahlen wirbt Cyanogen offenbar um neue Hardware-Partner. Schließlich ist seine Partnerschaft mit OnePlus zu Ende gegangen, in deren Rahmen immerhin etwa eine Million Geräte verkauft wurde. Zudem startete das Alcatel OneTouch Hero 2 nicht wie geplant in den US-Markt.
Das nächste Modell mit vorinstalliertem Cyanogen-OS für den amerikanischen Markt dürfte stattdessen von Blu kommen. Dem Vernehmen nach wird es den Amazon-App-Store statt Google Play nutzen.
Dieses Jahr konnte Cyanogen schon eine Reihe Erfolgsmeldungen vorbringen. So schloss es eine strategische Partnerschaft mit Microsoft, die die Bing-Dienste, Office, Skype, OneNote und OneDrive umfasst. Microsoft wird dafür „native Integrationen unter Cyanogen OS“ schaffen. Zu den finanziellen Details vereinbarten beide Parteien Stillschweigen. Zudem erhielt das Start-up 80 Millionen Dollar Anschubfinanzierung. Zu den Investoren zählte der chinesische Auftragsfertiger Foxconn. Und schließlich erweiterte es sein Management um frühere leitende Angestellte von Amazon und Qualcomm.
Erst mit Root-Rechten können Anwender ihr Smartphone und damit ihre Daten vollständig kontrollieren. Es lassen sich beispielsweise App-Berechtigungen beschneiden, Datenströme kontrollieren oder vorinstallierte Apps löschen. Damit nicht jede App Admin-Rechte einfach so erhält, steht ein effizientes Verwaltungstool zur Verfügung.
Die jüngste Version seines Betriebssystems, CM12, stammt von Ende Juli. Sie basiert auf Android 5.0.2, ist aber standardmäßig nicht mit Google-Diensten ausgestattet.
CM 12 liegt für insgesamt 72 Geräte vor. Darunter befinden sich auch Modelle, die von den Herstellern keine Unterstützung von Android 5.0.2 Lollipop erhalten. Um CyanogenMod installieren zu können, muss der Bootloader des Geräts entsperrt und eine Custom Recovery wie TWRP geflasht werden.
[mit Material von Liam Tung, ZDNet.com]
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