Sony warnt Käufer seiner Vaio-Computer vor einer Aktualisierung auf Windows 10, bevor mehr Informationen zur Kompatibilität der Geräte bereitstehen. Sie sollen vielmehr bis zur Fertigstellung benötigter Treiber warten, um sicherzustellen, dass ihre Vaio-PCs auch nach einem Upgrade auf Windows 10 funktionsfähig sind.
Supportseite des japanischen Herstellers. Die Seite wurde offenbar zuletzt am 17. Juli aktualisiert und rät noch immer zu ihrem regelmäßigen Besuch: „Daher empfehlen wir dringend, noch kein Upgrade auf Windows 10 durchzuführen, sondern auf diese Informationen zu warten. Besuchen Sie die Seite regelmäßig, um aktuelle Informationen zu erhalten!“
„Derzeit testen wir die Leistung von Sony-Produkten mit Windows 10 und werden schrittweise Informationen zur Kompatibilität bereitstellen“, heißt es auch gut zwei Wochen nach Microsofts offizieller Einführung seines Desktop-Betriebssystems auf der„Bitte Geduld!“ mahnt das Unternehmen schon in der Überschrift. Die Dringlichkeit des Appells unterstreicht ein abgebildetes Notebook, auf dessen Bildschirm eine abwehrend erhobene Hand vor rotem Hintergrund zur Geduld mahnt. Auf einer englischsprachigen Supportseite weist Sony außerdem darauf hin, dass es nicht für alle Vaio-Modelle Support leisten wird, die eigentlich für Microsofts Angebot des kostenlosen Upgrades innerhalb eines Jahres qualifiziert sind. Wiewohl Microsoft das Windows-10-Upgrade bereits anbietet, empfiehlt Sony dringend, mit seiner Installation abzuwarten, bis Treiber und Installationsanweisungen für den jeweiligen Vaio-PC verfügbar sind.
Für PCs mit vorinstalliertem Windows 8.1 avisiert Sony die Veröffentlichung von Treibern sowie Installationsanweisungen im Oktober 2015. Besitzer von Geräten mit vorinstalliertem Windows 8 werden sogar auf den November 2015 vertröstet. Zu Vaio-PCs, die ursprünglich mit Windows 7 SP1 ausgeliefert wurden, macht der Hersteller keine Angaben hinsichtlich der Bereitstellung aktualisierter Treiber. Die Käufer dieser Geräte will es offenbar nur über zu erwartende Probleme und Einschränkungen bei einem möglichen Upgrade informieren.
Sony fällt bislang als einziger Hersteller mit einer solchen Warnung vor einem Windows-10-Upgrade auf. Es könnte wenig zur Entwicklung neuer Treiber motiviert sein, da es sein defizitäres PC-Geschäft 2014 an den Investmentfonds Japan Industrial Partners (JIP) verkauft hat – mit der erklärten Absicht, sich stärker auf Smartphones sowie Tablets zu konzentrieren. Für den Support der zuvor verkauften Computer ist es jedoch noch zuständig.
Die Marke Vaio hatte Sony 1996 ins Leben gerufen. Zu Hochzeiten lieferte es knapp 900.000 PCs und Notebooks pro Jahr aus. 2013 waren es nach Schätzungen von IDC nicht einmal mehr 600.000 Einheiten – und laut Nikkei verlor es zuletzt mit seinem PC-Geschäft Geld. Sony ist nicht der erste japanische Player, der sich aus dem PC-Markt zurückzieht, um sich auf andere Geschäftsfelder (insbesondere Smartphones) zu konzentrieren. NEC, einst Japans führender PC-Hersteller, hat sein PC-Geschäft schon 2011 an Lenovo übergeben.
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