HTC hat auf seine anhaltende Krise reagiert und umfassende Entlassungen angekündigt. 15 Prozent der Belegschaft von 15.685 Menschen (Stand 31. März) sollen gehen, also mehr als 2300 Mitarbeiter. CEO Cher Wang will das Unternehmen so auf „Premium-Smartphones, Virtual Reality und Connected-Lifestyle-Produkte“ fokussieren.
Ziel der Maßnahme ist es, die Betriebsausgaben um 35 Prozent zu senken – ein Punkt, der Investoren zuletzt beunruhigt hatte. Im zweiten Quartal 2015 meldete HTC einen Verlust von 5,1 Milliarden Taiwan-Dollar (142 Millionen Euro) . Ein Jahr zuvor konnte es noch plus 2,4 Milliarden Taiwan-Dollar (67 Millionen Euro) verbuchen.
Eine knappe Woche später lag der Börsenwert HTCs sogar unter dem im Juni gemeldeten Barvermögen. Für die Anleger waren „Marke, Fabriken und Immobilien“ somit praktisch wertlos: Anlageberater erwarten weitere Abschreibungen.
Der ehemals führende Android-Smartphone-Hersteller konnte sich im High-End-Segment in den letzten Jahren nicht mehr gegen Apples iPhone und Samsungs Galaxy-Spitzenmodelle durchsetzen. Auch auf dem chinesischen Markt mit seinem enormen Wachstum blieb er hinter lokalen Anbietern wie Huawei und Xiaomi zurück. HTC stammt aus Taiwan.
Auf der Produktseite hat sich HTC zuletzt etwas breiter aufgestellt und die Action-Kamera Re, das Fitnessband Grip sowie die Virtual-Reality-Brille Vive eingeführt. Auch in Zukunft will es seine Abhängigkeit vom Smartphonemarkt reduzieren, den es nur noch mit High-End-Modelle abdecken wird.
Diese Woche hat auch der chinesische PC- und Smartphone-Hersteller Lenovo Entlassungen angekündigt. Er streicht rund 3200 Stellen – 5 Prozent seiner 60.000-köpfigen Belegschaft. Auch nach der Übernahme von Motorola hat Lenovo Mühe, sich im Smartphone-Segment zu profilieren; wie HTC muss es seine Kosten senken. Der Gewinn war im Jahresvergleich um 51 Prozent auf 105 Millionen US-Dollar zurückgegangen.
[mit Material von Don Reisinger, News.com]
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