Google hat ein weiteres Hardwareprodukt eingeführt. Es handelt sich um einen Zugangspunkt für WLAN-Funknetze, den das Unternehmen OnHub nennt. Zunächst wird er nur in den USA für 199,99 Dollar und bald auch in Kanada erhältlich sein.
Eine Fabrik hat Google aber nicht gebaut, um einen Access Point unter eigenem Namen vertreiben zu können: TP-Link ist für die Hardware verantwortlich. OnHub unterstützt sämtliche IEEE-802.11-Standards von b bis ac sowie zusätzlich Nest Weave, 802.15.4 und Bluetooth. Er scannt zudem regelmäßig die von den Wi-Fi-Standards genutzten Frequenzbänder um 2,4 und 5 GHz. Sollte eines überlastet sein, wechselt er nach Möglichkeit auf einen anderen Kanal.
Der Access Point bringt zwölf Antennen mit – je sechs für 2,4 und 5 GHz. Zudem enthält er für 2,4 GHz einen Reflektor, der wie eine Satellitenschüssel funktioniert: Er kann das Signal für besonders bandbreitenintensive Geräte und Applikationen fokussieren. Für Personal Area Networks nach IEEE 802.15.4 und für Bluetooth gibt es eine weitere Antenne.
Das Produkt wird von einem ARM-Prozessor von Qualcomm angetrieben, einem IPQ8064, dem 1 GByte RAM und 4 GByte Flash-Storage zur Verfügung stehen. Das Betriebssystem nennt Google nicht, es dürfte aber mit Chrome OS verwandt sein.
Android-Smartphones werden immer häufiger auch in Unternehmen genutzt. Das ist auch einer der Gründe, warum Samsung seine Geräte besonders absichern will. Mit der Zusatzumgebung „Knox“ lassen sich Container im Betriebssystem des Smartphones erstellen und die private Daten von geschäftlichen trennen.
Die Verwaltung des Access Point wird per OnHub-App erledigt, die es für Android und iOS gibt. Der Anwender muss sich nicht im Funkbereich des Routers befinden, um etwas an der Konfiguration zu ändern.
Mit OnHub will Google „ein schnelles, sicheres und leicht zu nutzendes Wi-Fi“ ermöglichen, wie Produktmanager Trond Wuellner im Google-Blog schreibt. Bisher müssten Anwender zu viel Zeit damit verbringen, „Kabel aus- und wieder einzustecken, blinkende Leuchten zu verstehen versuchen oder über einen Anruf beim Kundenservice nachzudenken.“ Die Firmware wird – wie das OS bei einem Google Chromebook – automatisch übers Netz aktualisiert. Dadurch sollen nie behobene Sicherheitsprobleme und nicht eingespielte Patches der Vergangenheit angehören.
Google positioniert OnHub als reines Endanwendergerät, wendet sich also – anders als mit Chromebooks – nicht an Firmen. Ein zweites Produkt soll im Jahresverlauf folgen – diesmal mit Asus als Hardwarepartner. Dagegen hat Google keine Pläne für eine internationale Expansion des Programms angekündigt.
[mit Material von Steven J. Vaughan-Nichols, ZDNet.com]
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