Microsoft ermöglicht Drittentwicklern, Suchdaten aus Bing in ihre Apps zu integrieren – in ähnlicher Weise, wie es dies selbst etwa in Office praktiziert. Endanwender werden also eine kontextabhängige Suche durchführen können, ohne die jeweilige App zu verlassen.
Die Möglichkeit eröffnet sich mit Start der Preview einer Bing-Programmierschnittstelle (API) namens Knowledge and Action Graph im Lauf des Herbsts. Um die Möglichkeiten zu illustrieren, hat Microsoft jedoch gerade seine Bing-App für Android um ein Element dieses Knowledge and Action Graph ergänzt – Snapshots.
Durch langes Drücken des Home-Buttons zu einem beliebigen Zeitpunkt wird eine Bing-Suche zum aktuellen Bildschirminhalt durchgeführt, also etwa einem auf Instagram angesehenen Foto, einem Musiker in Spotify oder dergleichen. Mit der Einführung dieses Features unter Android kommt Microsoft übrigens Google selbst zuvor, das mit Now on Tap an einer ähnlichen Funktion für Android Marshmallow arbeitet, wie es auf seiner diesjährigen Entwicklerkonferenz wissen ließ.
Mit dieser Funktion ist „Insights for Office“ verwandt, das Microsoft Ende 2014 in Word Online integrierte. Es nutzt das aktuelle Dokument als Kontext für die Suche. Bei den „Einsichten“ die Microsoft dem Suchenden verspricht, handelt es sich überwiegend nicht um eine Trefferliste, sondern um themenbezogene Indexkarten, die laut Microsoft „das Wissen der Welt“ enthalten.
Bing hält derzeit zu mehr als einer Milliarde Objekte oder Themen solche Indexkarten vor, und rund um sie hat es mehr als 21 Milliarden Fakten gespeichert, wie Microsoft schreibt. Zudem enthält sein Graph angeblich 18 Milliarden Links zu Handlungen und 5 Milliarden Links zu Verbindungen zwischen den Objekten.
Interessierte Entwickler fordert Microsoft auf, sich durch eine Mail an partnerwithbing@microsoft.com für einen Testzugang zur Knowledge and Action Graph API zu bewerben. Die Zugriffslizenz soll dauerhaft kostenfrei bleiben.
Microsoft Bing hält bisher schon eine Reihe von APIs für Drittentwickler bereit. Sie können damit etwa Spracherkennung, Übersetzung, textbasierte Suche oder auch Anzeigen in ihre Programme einbauen.
[mit Material von Mary Jo Foley, ZDNet.com]
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