Mozilla hat seine Pläne erläutert, um das Erweiterungssystem für den Browser Firefox zu modernisieren und ihn sicherer zu machen. Entwickler reagieren vor allem auf die Ankündigung verärgert, Mozilla werde XPCOM und XUL ausmustern, die bisher Grundlagen seines Erweiterungssystems waren.
Gründe und Schritte der Ablösung skizziert Firefox-Desktop-Manager Kev Needham jetzt in einem Blogbeitrag. Der Wechsel solle Firefox für neue Technologien wie Electrolysis und Servo öffnen und die nötige Prüfzeit für Add-ons reduzieren, schreibt er. Dazu seien vier Schritte vorgesehen.
Zweitens entwickelt ein Projekt namens Electrolysis eine neue, schnellere Multiprozess-Version von Firefox. Unterstützung dafür wird für Erweiterungen verpflichtend sein. Drittens wird Mozilla ab Firefox 41 alle Erweiterungen prüfen und signieren, um das Risiko für Nutzer zu senken. Firefox 41 soll ab 22. September 2015 verteilt werden. Und viertens werden Add-Ons auf Basis von XPCOm und XUL in etwa 12 bis 18 Monaten keine solchen Zertifizierungen mehr erhalten.
Anfang Juli hatte Mozilla erstmals angekündigt, es wolle die XML User Interface Language (XU) für Webtechniken aufgeben; seither ist die Diskussion nicht abgerissen. Als auf XML aufbauende Beschreibungssprache für grafische Benutzeroberflächen wurde XUL für Mozilla entwickelt. In Firefox und anderen Mozilla-Anwendungen diente sie dazu, die gesamte Benutzeroberfläche zu schaffen.
Obwohl sie auch andernorts aufgegriffen wurde, kommt sie noch immer vor allem bei Mozilla zum Einsatz. Diese enge Bindung sorgte für Abhängigkeiten. Needham zufolge mussten mehrfach Firefox-Versionen verschoben werden, weil es Probleme mit bestimmten Erweiterungen gab.
Kritik an den Planungen äußert beispielsweise Nils Maier, Autor der beliebten Firefox-Erweiterung DownThemAll für verbesserte Downloadmöglichkeiten. „Dass XUL-basierte Add-ons mit XPCOM-Zugang ‚auslaufen‘, ist der Gipfel. Wenn das passiert, werde ich definitiv aussteigen. Die Flexibilität XUL-basierter Add-ons war der größte Vorteil des Firefox-Add-on-Ökosystems und ist deshalb einer der letzten großen Vorteile von Firefox insgesamt.“
Andere Kommentatoren sehen die Blink-Kompatibilität als Gefahr. „Eine Migration weg von Firefox wird so schmerzfrei wie möglich gemacht. Ich hoffe, Google schickt ihnen eine Torte, wenn sie erst einmal unter 5 Prozent sind.“ Und auf Reddit schreibt einer, die Plug-in-Entwickler-Community sei ungefähr das einzige, was Firefox noch am leben erhalte. „Wie viele, glauben die, werden noch dabeibleiben, wenn man die ganze API ausmustert und Zugang zu Browserfunktionen beschränkt?“ Ähnlich schreibt ein anderer auf Y Combinator, Mozilla wirke entschlossen, genau jene Entwickler loszuwerden, „die bereit sind, tief ins Innerste einzutauchen, um etwas zu entwickeln, woran zuvor niemand gedacht hat.“
Firefox verliert seit 2012 langsam, aber regelmäßig Marktanteile. Die Umstellung der Plug-in-Schnittstellen soll das Interesse an dem unabhängigen Browser wiederbeleben – durch mehr Sicherheit, aber auch zugleich mehr Wahlfreiheit für Anwender unter sicheren Plug-ins.
[mit Material von Steven J. Vaughan-Nichols, ZDNet.com]
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