Amazon wird ab 1. September keine Flash-Anzeigen mehr auf amazon.com ausliefern. Damit reagiert es auf den Boykott des Formats durch zahlreiche Desktop-Browser. Zu seinen internationalen Angeboten wie amazon.de gibt es noch keine Informationen.
Statt Flash-Anzeigen akzeptiert es dann nur noch statische Werbung, also Bilder, und HTML-Formate. Die Richtlinien liefern dazu eine Reihe von Vorschriften und Besonderheiten.
„Der Grund sind jüngste Änderungen in den Browser-Einstellungen von Google Chrome und bestehende Browser-Einstellungen in Mozilla Firefox und Apple Safari, die Flash-Inhalte auf Webseiten einschränken“, heißt es in Amazons aktualisierten Werberichtlinien. Diese Änderung stellt sicher, dass Kunden weiter ein positives, einheitliches Erlebnis auf Amazon haben und dass Anzeigen überall auf der Site optimal dargestellt werden.“
Zudem blockierten Google und Mozilla vergangenen Monat zeitweise den Flash Player, nachdem drei ungepatchte Lücken bekannt wurden, die dann auch tatsächlich zu Kampagnen mit bösartiger Werbung führten. Damals forderte Facebooks Sicherheitschef Alex Stamos Adobe auf, Flash Player endgültig auslaufen zu lassen.
Mozilla hat dieses Jahr auch schon Fortschritte seiner Technik Shumway gemeldet, die Flash ersetzen könnte. Sie ist in der Nightly-Version enthalten, wo sie testweise seit Februar Amazon-Flash-Videos abspielen kann.
Die Online-Werbeindustrie hat – auch aufgrund des Drucks durch die Browserhersteller – längst mit dem Wechsel von Flash zu HTML5 begonnen, wie Digiday anmerkt. Das Internet Advertising Bureau (IAB) hat gerade einen damit erstellten Entwurf eines Werbekonzepts vorgelegt. Aaron Wood, Director der AOL Premium Experiences und zugleich in der IAB Display Creative Working Group aktiv, sagt: „HTML5 entwickelt sich schnell zum Standard für fesselnde Anzeigen, die auf unterschiedlichen Geräten funktionieren.“ Daher habe man im Rahmen einer Partnerschaft führender Technikfirmen Richtlinien geschaffen.
Google als prominenter Verfechter von HTML ist da schon einen Schritt weiter: Im Februar stellte seine Tochter AdWords ein Werkzeug vor, das Flash-Anzeigen in HTML5 konvertiert – in vielen Fällen automatisch. Die wenigsten Mobilgeräte unterstützen heute Flash – sie sorgen aber zugleich für immer mehr Werbeaufkommen. Google hatte ein solches Werkzeug vergangenen Oktober angekündigt.
[mit Material von Liam Tung, ZDNet.com]
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