Apple-Chef Tim Cook hat als Bonus für erreichte Ziele ein Paket mit 560.000 Belegschaftsaktien erhalten, die je zur Hälfte zeit- und leistungsbezogen sind. Das geht aus einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) hervor, wie Apple Insider als erstes berichtete. Demnach hat das ausgegebene Paket auf Basis des Schlusskurses von Montag einen Gesamtwert von knapp 58 Millionen Dollar.
Cook hat keine der neu erworbenen Belegschaftsaktien veräußert. Allerdings hat Apple ohnehin 290.836 Anteile automatisch einbehalten, um steuerrechtlichen Auflagen zu entsprechen. Insgesamt hält der Apple-CEO nun mehr als 1,17 Millionen Anteilsscheine an seiner Firma. Würde er sie zum aktuellen Kurs von rund 107 Dollar verkaufen, bekäme er dafür etwa 125 Millionen Dollar.
Bei seinem Antritt als Apple-CEO im Jahr 2011 wurden Cook bis zu einer Million Aktien in Aussicht gestellt. Nach Apples Aktiensplit im vergangenen Jahr erhöhte sich die Anzahl auf sieben Millionen. Die Aktienoptionen sind jedoch an bestimmte Leistungsziele und die Verweildauer des CEOs geknüpft. Die letzten Optionen kann Cook erst im Jahr 2021 einlösen.
Das aktuelle Paket stand ihm nun je zur Hälfte zu, weil er inzwischen vier Jahre als Apple-CEO tätig ist und Apples Rendite („Total Shareholder Return Value“) im oberen Drittel des Aktienindex S&P 500 angesiedelt ist, der die Aktien der 500 größten börsennotierten US-Unternehmen umfasst. Hätte die Rendite im Beobachtungszeitraum der vergangenen zwei Jahre im mittleren oder unteren Drittel gelegen, hätten Cook nur die Hälfte oder gar keine leistungsbedingten Aktien zugestanden.
Vorausgesetzt, Apple hält seine Position im oberen Drittel der S&P-Liste und Cook bleibt CEO des Unternehmens, soll er bis 2021 noch 4,76 Millionen weitere Aktien erhalten. Je zwei Paketa à 700.000 Aktien werden am 24. August 2016 und 2021 fällig. Ab kommendem Jahr greift zudem eine zusätzliche Regelung für eine jährliche Vergabe, die sich nach Apples wirtschaftlicher Leistung richtet.
Am Montag hatte Cook mit einem ungewöhnlichen Schritt im Zusammenhang mit dem Kurseinbruch der Apple-Aktie für Aufsehen gesorgt. Nachdem das Papier aufgrund allgemeiner Zweifel an der Geschäftsentwicklung in China unter Druck geraten und Apples Marktkapitalisierung innerhalb kurzer Zeit um rund 60 Milliarden Dollar gesunken war, versuchte der CEO, die Anleger mit einer Stellungnahme zu beruhigen.
Die privat verschickte E-Mail an den CNBC-Finanzexperten Jim Cramer, die später via Twitter veröffentlicht wurde, könnte für Cook aber noch ein Nachspiel haben. Zwar sorgte sie dafür, dass die Apple-Aktie sich schnell wieder erholte, doch einige Anwälte sehen in dem Vorgehen einen Verstoß gegen die Veröffentlichungspflichten eines börsennotierten US-Konzerns. Denn laut Gesetz muss ein Unternehmen kursrelevante Nachrichten allen Investoren gleichzeitig zukommen lassen. Cramer, der bekanntermaßen selbst Apple-Aktien besitzt, könnte die zunächst private Nachricht also einen unfairen Vorteil verschafft haben. Möglicherweise wird die SEC in diesem Fall noch ermitteln.
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