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Technikkonzerne entwickeln gemeinsam neue Online-Videotechniken

Branchengrößen wie Amazon, Cisco, Google, Intel, Microsoft, Mozilla und Netflix haben sich zusammengetan, um gemeinsam die Qualität von Online-Videos zu verbessern. Die von ihnen gegründete Alliance for Open Media will bis 2016 oder 2017 eine effizientere Videokompressionstechnik für Smartphones, Computer, Streaming-Geräte, Spielkonsolen und Fernseher zu entwickeln. Nutzer sollen davon letztlich in Form schneller abrufbarer und qualitativ besserer Online-Videos profitieren.

Verbesserungen bei der Kompression ebnen den Weg für höherauflösende Videos mit höherem Detailgrad, erweitertem Farbraum und besseren Kontrastwerten. Durch eine zugleich gesteigerte Bildrate könnten auch schnelle Bewegungen – etwa bei Sportübertragungen oder Videospielszenen – besser dargestellt werden.

An der Optimierung der Videokompression wird seit jeher gearbeitet, ein neuer Ansatz der jetzt gegründeten Allianz steckt jedoch in deren Motivation: Sie will ein Minenfeld aus Patentlizenzen umgehen, das den H.265 oder HEVC genannten Nachfolger des seit Jahren als beste Videokompressionstechnik geltenden Codecs H.264 lähmt. Denn auch zwei Jahre nach der Fertigstellung von H.265/HEVC sind die Lizenzbedingungen nach wie vor nicht umfassend geklärt. Das hat die Tür geöffnet für lizenzfreie Alternativen wie Googles VP9 und VP10, Mozillas Daala und Ciscos Thor.

Die Tatsache, dass Unternehmen wie Microsoft, Google und Mozilla diesmal an einem Strang ziehen, dürfte die Erfolgschancen der von der Allianz entwickelten Technik deutlich erhöhen. Das erklärte Ziel der Alliance for Open Media ist es, „sicherzustellen, dass die Innovationen in Sachen Videokompression mit all den verschiedenen erstellten Video-Erfahrungen Schritt halten“, wie Matt Frost, Head of Partnerships in Googles Chrome-Media-Team, erklärt. Um heutige Streaming-Media- und Videokonferenzdienste sowie künftige Entwicklungen wie Virtual Reality zu unterstützen, müssten sich neue Videostandards schneller durchsetzen als im heutigen Zehnjahresrhythmus.

Standardisierungsgruppen wie die mächtige Moving Picture Experts Group (MPEG) arbeiten meist nach dem Prinzip, dass sie zunächst eine Spezifikation entwerfen, anschließend festlegen, welche Patente für die Unterstützung essentiell sind, und schließlich über Patentlizenzbedingungen entscheiden. Dies verzögere den Verbreitungsprozess solcher Standards, sagt Ian LeGrow, Manager der Windows Partner Group bei Microsoft. „Für ein großes Unternehmen entsteht dabei eine Unsicherheit, was es kosten wird, eine Technologie zu unterstützen.“ Daher bevorzuge die Alliance for Open Media den Ansatz von Mozilla und Google – eine lizenzfreie, platformübergreifende Open-Source-Technologie. „Das ist der einfachste Weg, Unsicherheiten rund um die Lizenzierung auszuräumen.“

[mit Material von Stephen Shankland, CNET.com]

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ZDNet.de Redaktion

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