Acer hat im Vorfeld der Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin sein erstes Convertible-Notebook mit Chrome OS vorgestellt. Das erste Convertible Chromebook überhaupt ist es aber nicht – diesen Titel konnte sich wohl das Asus Chromebook Flip sichern.
Das Acer R11 wird ab Oktober in Nordamerika zum Preis von 299 US-Dollar erhältlich sein. Nach Europa kommt es dann im November für 299 Euro. Um einen Einsatz als Tablet zu ermöglichen, ist der 11,6 Zoll große Bildschirm als Touchscreen ausgelegt. Er liefert eine Auflösung von 1366 mal 768 Pixeln und kann zehn Finger unterscheiden, um Gesten wie Pinch-to-Zoom zu erkennen.
Das 19,2 Millimeter dicke Gerät wiegt Acer zufolge unter 1,25 Kilogramm. Zumindest die Abdeckung hinter dem Bildschirm besteht aus Aluminium. Über der Anzeige ist eine HD-Webcam integriert.
Acer nutzt einen Celeron-Prozessor von Intel. Konfigutrationsabhängig wird es sich um einen N3150 oder N3050 handeln, dem dann 4 GByte RAM und 32 GByte Storage zur Verfügung stehen. Zusätzlich lässt sich eine Speicherkarte einschieben. WLAN steht nach 802.11ac mit 2×2-MIMO-Antennensystem zur Verfügung. Auch ein USB-3.0-Port und ein HDMI wurden integriert.
Das R11 unterstützt vier Modi. Neben einem Laptop-Modus ist das ein „Display“-Modus, um zu spielen oder Filme anzusehen, wobei die Tastatur als Ständer genutzt wird und aus dem Sichtfeld verschwindet. Für beengte Verhältnisse empfehlen Acer und Google den Zelt-Modus, und einen „Pad“ genannten Tablet-Modus gibt es natürlich auch.
Chromebooks sind Notebooks mit beschränktem Funktionsumfang, die das Betriebssystem Chrome OS nutzen. Sie sind für Online-Verbindungen und Cloud-Zugriff ausgelegt, bieten aber auch einige grundlegende Offline-Funktionen an. Diese Kombination erlaubt vernünftige Leistung mit moderater Hardware und zu entsprechend niedrigen Anschaffungspreisen. Erfolge konnten sie bisher vor allem im Bildungsbereich feiern, und einige Marktforscher sehen auch steigendes Interesse von Firmen.
Gartner zufolge werden 2015 voraussichtlich 7,3 Millionen Chromebooks verkauft werden, was ein Plus von 27 Prozent gegenüber 2014 bedeutet. Von den im Vorjahr abgesetzten Exemplaren gingen 72 Prozent an Bildungseinrichtungen.
Laut NPD Group verzeichneten Chromebooks im ersten Halbjahr 2015 in den B2B-Vertriebskanälen sogar einen Zuwachs um 43 Prozent. Apples Geräte – überwiegend iPads – hingegen verloren dort 12 Prozent. Die Verkäufe von Windows-Geräten, bei denen es sich größtenteils um Notebooks handelte, gingen um 8 Prozent zurück.
IHS beobachtete gleichzeitig das Vordringen von Chromebooks in den Konsumentenbereich. Seine Zahlen beziehen sich aber allein auf Displaygrößen, wobei es für Chromebooks 11-Zoll-Displays als typisch ansieht. Diese steigerten sich ersten Jahreshälfte von 8 auf 11 Millionen Einheiten. Sie können jedoch ebenso gut für Linux-Notebooks oder auch Einstegermodelle mit Windows gedacht gewesen sein.
[mit Material von Steven Ranger, ZDNet.com]
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