Canon hat einen Kamerasensor mit rund 250 Megapixeln entwickelt (19.580 mal 12.600 Pixel). Es handelt sich um einen CMOS-Sensor in der APS-H-Größe von etwa 29,2 mal 20,2 Millimetern, der dem Hersteller zufolge über die weltweit größte Anzahl von Bildpunkten in einem Format unterhalb von 35-mm-Vollformat-Sensoren verfügt. Diese extreme Auflösung eröffnet interessante Möglichkeiten, aber der praktische Einsatz dürfte tatsächlich noch Jahre auf sich warten lassen.
Der japanische Hersteller hat den 250-Megapixel-Sensor zunächst in einem eher schlicht wirkenden Kamera-Prototypen verbaut. Er soll damit in der Lage sein, ein Flugzeug aufzunehmen, das sich in 18 Kilometern Entfernung bewegt – wobei der seitlich am Rumpf angebrachte Schriftzug der Fluggesellschaft deutlich erkennbar sei. Bei der Bilderfassung kommt dabei eine Kombination aus optischem und digitalem Zoom zum Einsatz.
Durch weitere Miniaturisierung der Schaltkreise und eine optimierte Signalverarbeitungstechnik wirkte Canon Problemen bei Signallaufzeiten und Timing-Abweichungen entgegen, die bei CMOS-Sensoren typischerweise durch das gesteigerte Datenvolumen einer so großen Pixelmenge entstehen. Daher soll sich der Sensor auch für die Aufnahme ultrahoch aufgelöster Videos mit einer Geschwindigkeit von fünf Bildern pro Sekunde eignen. Videoaufnahmen seien bereits mit einem Auflösungsniveau gelungen, das ungefähr dem 125-fachen von Full HD (1920 mal 1080 Pixel) oder dem 30-fachen von 4K (3840 mal 2160 Pixel) entsprach. Eine solche Auflösung ermögliche dem Anwender das Zuschneiden und Vergrößern von Videobildern, ohne dass dabei Bildauflösung und Detailschärfe nachlassen.
Ars Technica geht nicht von einem baldigen praktischen Einsatz des neu entwickelten Sensors aus. Die Publikation erinnert daran, dass Canon 2007 den Prototyp eines 50-Megapixel-Sensors vorgestellt hatte – aber erst Anfang 2015, also acht Jahre später, mit der EOS 5DS auch eine DSLR-Kamera mit dieser Auflösung herausbrachte.
Der Hersteller äußerte sich zurückhaltend zur voraussichtlichen Anwendung der Technik. Er erwägt demnach den Einsatz für spezielle Lösungen für Überwachung und Verbrechensprävention, bei ultra-hochauflösenden Messgeräten und anderer Industrieausrüstung sowie im Bereich der Visualisierung.
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