Apple hat das lange erwartete iPad Pro mit einem 12,9-Zoll-Display vorgestellt. CEO Tim Cook hielt es bei der Präsentation hoch und nannte es „die größte Neuigkeit beim iPad seit dem iPad“. Auf Apples Presse-Event demonstrierten unter anderem Vertreter von Microsoft und Adobe ihre für das Business-Tablet und seinen Digitalstift optimierten Anwendungen.
Das iPad Pro wird ab Oktober zu bestellen und im November erhältlich sein. Es läuft mit iOS 9, das auf dem Tablet mehr Multitasking mit Split View, Slide Over sowie Bild-in-Bild ermöglicht. Als Zubehör bietet der iPhone-Hersteller neben dem Bedienstift das Smart Keyboard an – eine Schutzhülle, in der eine vollformatige Tastatur integriert ist.
Das Display verfügt über eine Auflösung von 2732 mal 2048 Pixeln (264 ppi) und damit die höchste Auflösung aller bisherigen iOS-Geräte. Für mehr Geschwindigkeit soll der neue Prozessor A9X sorgen. Der Hersteller gibt für ihn eine bis zu 1,8-fache CPU-Performance sowie die doppelte Grafikleistung des iPad Air 2 an. Durch die 64-Bit-Desktoparchitektur soll das Tablet stark genug für Aufgaben sein, für die früher eine Workstation oder ein PC benötigt wurden. Laut Apple ist es schneller als 80 Prozent der in den letzten 12 Monaten weltweit ausgelieferten Notebooks und für komplexe Aufgaben wie die Erstellung von 3D-Designs oder das Schneiden von mehreren 4K-Videostreams geeignet – aber auch für Spiele und die Wiedergabe von Filmen. Apple stellt dennoch eine Akkulaufzeit von bis zu zehn Stunden in Aussicht.
Als Zubehör ist mit dem Apple Pencil ein Bedienstift erhältlich, der Multi-Touch noch vielseitiger machen soll. Während der Präsentation in San Francisco lobte Kirk Koenigsbauer, der Chef von Microsofts Office-Sparte, die für Apple ungewöhnliche Neuerung und stellte ihren praktischen Nutzen bei der Bearbeitung von Dokumenten heraus. „Ebenso wie Word und Excel bietet PowerPoint eine erstklassige Unterstützung für den Apple Pencil“, sagte er und demonstrierte Office-Anwendungen auf dem iPad Pro.
Im Auftritt Koenigsbauers lag eine gewisse Ironie, da Apple sein 12,9-Zoll-Tablet ganz offensichtlich gegen Microsofts Surface Pro positioniert und diesem in wesentlichen Punkten ähnlich ist. Um in Unternehmen Fuß zu fassen, arbeitet Apple bereits mit IBM, Cisco und anderen Firmen zusammen, die im Enterprise-Umfeld besonders erfolgreich sind. Schon im vergangenen Jahr tat sich Apple mit IBM zusammen, um Enterprise-Anwendungen für iOS zu entwickeln und so verstärkt Geschäftskunden anzusprechen. Mit Cisco ging es eine strategische Partnerschaft ein, um iPhone und iPads stärker ins Unternehmensumfeld zu integrieren. Durch diese Kooperation will Apple vor allem das iPad verstärkt in Unternehmen bringen, das in den vergangenen sechs Quartalen mit rückläufigen Verkäufen zu kämpfen hatte.
Der iPhone-Hersteller hofft aber sicher ebenfalls darauf, dass das iPad Pro auch Verbraucher anspricht als leichtgewichtige und unkomplizierte Alternative zu Notebooks. In jedem Fall ist das neue Tablet von großer strategischer Bedeutung für Apple, dessen Umsätze noch immer ganz überwiegend vom iPhone abhängen.
Das iPad Pro kommt in den Farben Silber, Gold und Spacegrau. Das günstigste Modell des Tablets verfügt über 32 GByte Speicher und kostet 799 Dollar. 128 GByte Speicher und ein zusätzlich verbautes LTE-Modul treiben den Preis des Spitzenmodells auf 1079 Dollar und damit in die Nähe von MacBooks. Der Apple Pencil kostet außerdem 99 Dollar extra, das Smart Keyboard 169 Dollar.
[mit Material von Larry Dignan, ZDNet.com]
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