Microsoft verteilt Windows-10-Installer ungefragt auf PCs

Microsoft verteilt die Installationdateien für Windows 10 auch an Nutzer, die sich gar nicht für ein Upgrade auf das neue Betriebssystem registriert haben. Das hat der Konzern gegenüber The Inquirer offiziell bestätigt, nachdem ein aufmerksamer Leser auf seinem PC einen mehrere Gigabyte großen Ordner mit den Windows-10-Upgrade-Dateien entdeckt hatte.

Windows benachrichtigt Nutzer, sobald das Upgrade auf Windows 10 zur Installation bereitsteht (Bild: Microsoft).„Für Personen, die automatische Aktualisierungen über Windows Update aktiviert haben, machen wir Upgrade-fähige Geräte bereit für Windows 10, indem wir die Dateien herunterladen, die sie benötigen, falls sie sich für ein Upgrade entscheiden“, erklärte Microsoft. „Wenn das Upgrade bereit ist, wird der Kunde darauf hingewiesen, Windows 10 auf dem Gerät zu installieren.“

Falls man ohnehin ein Upgrade auf das neue Betriebssystem plant, ist dies ein praktisches Feature. Aber wenn man mit seiner bestehenden Windows-Installation zufrieden ist, birgt Microsoft beherzter Vorstoß einige mögliche Nachteile.

Zum einen wird durch den Download der über 3 GByte großen Installationsdateien Bandbreite verbraucht, was vor allem bei Internetverbindungen mit einer Begrenzung für ungedrosseltes Datenvolumen ärgerlich ist. Natürlich nehmen die Dateien dann auch entsprechend viel Speicherplatz auf der Festplatte ein. Vor allem aber wird der Nutzer zuvor nicht nach seiner Einwilligung gefragt, ob die Installationsdateien überhaupt heruntergeladen werden dürfen. Hinzu kommt ein mit der Zeit nerviger Hinweis auf das bereitstehende Upgrade nach jedem Systemneustart.

Zwar bietet Microsoft auf seiner Support-Website eine Anleitung zum Verwalten von Benachrichtungs- und Upgradeoptionen für Windows 10 an. Doch Normalnutzer werden davon in den meisten Fällen keine Kenntnis haben.

Selbstverständlich ist Microsoft bemüht, den Wechsel auf Windows 10 für Nutzer so einfach wie möglich zu gestalten. Außerdem will es natürlich möglichst viele Anwender dazu bewegen, sein neuestes Betriebssystem zu nutzen. Jedoch dürfte sich die ungefragte Verteilung für nicht wechselwillige Nutzer wie ein Zwangsupdate anfühlen, das nicht mehr hilfreich ist, sondern den Anwender bevormundet.

[mit Material von Adrian Kingsley-Hughes, ZDNet.com]

Tipp: Wie gut kennen Sie Windows? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

HIGHLIGHT

Praxis-Workshop: Samsung S6 und S6 Edge in Active Directory einbinden

In Samsung S6 und S6 Edge-Geräten ist Samsung Knox 2.4 integriert. Unternehmen, die auf Active Directory setzen und parallel auf Samsung-Smartphones, können Samsung Knox an Active Directory anbinden.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

2 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

3 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

3 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

3 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

4 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

5 Tagen ago