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Apple verteilt iOS 9 und watchOS 2 [Update]

Apple beginnt heute voraussichtlich ab 19 Uhr mit der Verteilung seines neuen Mobilbetriebssystems iOS 9 und des für seine Smartwatch vorgesehenen watchOS 2. Besitzer eines iPhone, iPad und iPod Touch beziehungsweise einer Apple Watch können ihr Gerät kostenlos aktualisieren. Unterstützt werden alle Modelle ab iPhone 4S, iPod Touch der fünften Generation, iPad 2 und dem ersten iPad Mini. Die neuen Smartphones iPhone 6S und 6S Plus, die am 25. September verfügbar werden, sind bereits ab Werk mit iOS 9 ausgestattet.

iOS 9 und watchOS 2 sind ab heute verfügbar (Bild: Apple).

Wie üblich erfolgt die Verteilung des iOS-Updates schrittweise Over the Air. Bis alle Anwender einen Update-Hinweis erhalten, kann es also einige Zeit dauern. Aufgrund der Größe von rund 1,3 GByte empfiehlt sich der Download über eine WLAN-Verbindung. Alternativ können Anwender iOS 9 nach dem Anschluss ihres Geräts an einen Mac oder PC auch über iTunes herunterladen. Vor der Installation sollten alle installierten Apps auf den neuesten Stand gebracht werden, um mögliche Inkompatibiltäten auszuschließen. Wie vor jedem größeren Update ist auch ein vorheriges Backup des iOS-Geräts ratsam. Dies kann via iCloud oder lokal mittels iTunes erfolgen.

Einen ersten Ausblick auf iOS 9 und watchOS 2 hatte Apple Anfang Juni auf seiner Worldwide Developers Conference in San Francisco gegeben. Zu diesem Zeitpunkt veröffentlichte es auch erste Vorschauversionen für Entwickler. Im Juli startete Apple dann erstmals ein öffentliches Beta-Programm für iOS, zuvor hatten nur registrierte Entwickler Zugriff.

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Mit iOS 9 will Apple nach eigener Aussage seine Mobilgeräte „intelligenter und proaktiver“ machen. Dazu zählen Verbesserungen bei der Suche und dem Sprachassistenten Siri sowie neue Multitasking-Funktionen fürs iPad. Das Feature Slide Over erlaubt es, eine zweite App zu öffnen, ohne die gerade aktive zu schließen. So kann man etwa schnell auf eine Textnachricht antworten und die Messages-App danach wieder wegschieben, um zur vorherigen zurückzukehren. Mit Split View lassen sich zwei Apps gleichzeitig nebeneinander auf dem iPad nutzen, beispielsweise Microsofts aktualisierte Office-Anwendungen. Außerdem gibt es einen Bild-in-Bild-Modus.

Apple verspricht auch eine um bis zu eine Stunde längere Akkulaufzeit durch einen neuen Stromsparmodus, der jedoch zugleich Leistung kostet. Software-Updates sollen künftig weniger Speicherplatz benötigen, so dass Besitzer von Geräten mit geringer Storage-Kapazität auf das manuelle Löschen von Inhalten vor der Installation einer Aktualisierung künftig verzichten können. Falls nötig entfernt iOS Apps vorübergehend automatisch, um ausreichend Platz für die Installation einer neuen OS-Version zu schaffen. Nach der Installation des Updates werden die Anwendungen automatisch wiederhergestellt.

Darüber hinaus bringt iOS 9 zusätzliche Features für Unternehmen und erweitere Optionen zum Schutz der Privatsphäre und persönlicher Daten. Eine neue Zwei-Faktor-Authentifizierung ersetzt die bisherige „zweistufige Bestätigung“ und führt einen sechsstelligen statt nur vierstelligen Bestätigungscode ein. Dieser wird an alle angemeldeten Geräte des Nutzers geschickt und zusätzlich zum Passwort benötigt. Der 14-stellige Schlüssel für die Wiederherstellung entfällt zugunsten einer aufwendigen Überprüfung durch den Apple-Support.

Ebenfalls Bestandteil von iOS 9 sind verbesserte Versionen der Apps Notizen, Mail, Karten und iCloud Drive sowie eine neue News-App. Letztere ersetzt die bisherige Anwendung Newsstand und bietet einen deutlich erweiterten Funktionsumfang. Mit iOS 9 hat Apple auch eine Android-App angekündigt, mit der Nutzer des Google-Betriebssystems leichter zu Apples Plattform wechseln können. So lassen sich Kontakte, Fotos und sogar Apps migrieren, soweit sie für beide Betriebssysteme vorliegen.

Das erste große Software-Update für die Apple Watch bringt unter anderem zusätzliche Ziffernblätter und neue Kommunikationsmöglichkeiten. Außerdem können Apps nun nativ auf der Smartwatch laufen und direkt auf Hardware-Komponenten der Uhr wie Digital Crown, Taptic Engine, Herzfrequenzsensor, Beschleunigungssensor und Mikrofon zugreifen. Als Beispiele für native Watch-Apps, die kein verbundenes iPhone mehr voraussetzen, zeigte Apple kürzlich Facebook Messenger, eine Fernbedienungsanwendung für GoPro-Kameras und die Gesundheitsmonitor-App AirStrip.

Nutzer von watchOS 2 können neuerdings ihr Lieblingsfoto oder gar ein Fotoalbum in ein Ziffernblatt umwandeln. Eine Time Travel genannte Funktion erlaubt es, durch das Drehen der Krone Ereignisse in der Vergangenheit oder der Zukunft aufzurufen wie Termine, Aktivitäten oder eine Wettervorschau. Die Mail-Anwendung der Apple Watch wurde um eine Diktierfunktion erweitert. Im Weckermodus verwandelt sich die intelligente Armbanduhr in einen Nachttischwecker, der über die Digital Crown und die seitlichen Tasten bedient wird.

Darüber hinaus kann die Apple Watch wie auch iOS-9-Geräte künftig Fahrpläne des öffentlichen Nahverkehrs und Richtungsinformationen zu den nächstgelegenen Stationen anzeigen. Diese Funktion steht anfänglich allerdings nur für wenige Großstädte zur Verfügung – hierzulande lediglich für Berlin. Die Sicherheit verbessert Apple mit einer Aktivierungssperre, wie sie auch iPhone und iPad bieten. Die Uhr lässt sich mit der Apple ID des Nutzers davor schützen, dass sie im Falle eines Verlusts oder Diebstahls gelöscht oder gar neu aktiviert wird.

[UPDATE 18.36 Uhr]

Wegen eines Fehlers verzögert sich die Auslieferung von watchOS 2.

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ZDNet.de Redaktion

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