Categories: Start-upUnternehmen

Kickstarter verschreibt sich als Public Benefit Corporation dem Gemeinwohl

Die Crowdfunding-Plattform Kickstarter hat ihre Rechtsform geändert. Sie agiert ab sofort als sogenannte Public Benefit Corporation (PBC). Diese erst 2013 in den USA eingeführte Unternehmensform stellt eine gemeinnützige Ausrichtung sowie hohe Transparenz in den Vordergrund.

„Kickstarters Mission ist es, dabei zu helfen, kreative Projekte zum Leben zu erwecken. Wir messen unseren Erfolg als Unternehmen daran, wie gut wir diese Mission erfüllen und nicht an der Höhe unseres Gewinns“, heißt es in der neuen Gesellschaftssatzung. Das Unternehmen will künftig jährlich einen Geschäftsbericht zu den erzielten Ergebnissen hinsichtlich der Förderung des Gemeinwohls abgeben, den ersten im Februar 2017.

Anders als viele andere Start-ups strebt Kickstarter nicht in erster Linie einen Verkauf oder Börsengang an, wie seine Gründer Perry Chen und Yancey Strickler stets betonten. Gegenüber der New York Times wiederholte CEO Strickler diese Aussage erneut: „Wir wollen nie verkaufen oder an die Börse gehen. Dies würde das Unternehmen zu Entscheidungen zwingen, die aus unserer Sicht nicht in seinem besten Interesse sind.“

Als Public Benefit Corporation darf die Crowdfunding-Plattform weiterhin Profit erzielen. Dieser ist aber eher Mittel zum Zweck und nicht das finale Ziel ihres Geschäfts. Ein späterer Börsengang oder Verkauf wird durch die neue Rechtsform ebenfalls nicht ausgeschlossen.

Die Kickstarter-Gründer (v.l.n.r): Charles Adler, Perry Chen und Yancey Strickler (Bild: Jon Vachon/Kickstarter).

In seiner Gesellschaftssatzung verpflichtet sich Kickstarter unter anderem, fünf Prozent seines Nettoumsatz an Einrichtungen abzugeben, die sich für die Verbesserung der Chancengleichheit und für die Kunstausbildung einsetzen. Zugleich will es die Privatsphäre seiner Nutzer schützen – auch gegen Regierungseinrichtungen – und Daten nicht an Dritte weiterverkaufen. Seine Nutzungs- und Datenschutzbestimmungen sollen stets verständlich formuliert und transparent sein. Außerdem sagt das Unternehmen zu, keine Steuerschlupflöcher oder legalen Steuertricks auszunutzen, um seine Steuerlast zu reduzieren. Schließlich will es sich für den Umweltschutz einsetzen, indem es etwa in „grüne Infrastruktur“ investiert.

Im April hatte Kickstarter auch eine deutschsprachige Version seiner Schwarmfinanzierungsplattform gestartet. Künstler, Musiker, Designer oder andere Kreative können auf Kickstarter ihre Ideen in einer von 15 Kategorien vorstellen und eine Zielsumme nennen, die sie zur Realisierung benötigen. Interessierte Nutzer haben anschließend die Möglichkeit, das Projekt mit einem von ihnen selbst gewählten Geldbetrag zu unterstützen. Im Gegenzug erhalten sie bestimmte Prämien. Der Erfolg eines Projekts hängt davon ab, ob die zuvor festgelegte Fördersumme innerhalb eines begrenzten Zeitraums zusammenkommt. Ist dies der Fall, zieht Kickstarter die versprochenen Beträge der Unterstützer ein und leitet sie nach Abzug einer Provision an den Projektgründer weiter. Wird die Zielsumme nicht rechtzeitig erreicht, gilt das Projekt als gescheitert und den Förderern wird kein Geld abgebucht.

Laut der im Januar vorgelegten Jahresbilanz 2014 erreichte im vergangenen Jahr eine Rekordzahl von 22.252 Kickstarter-Projekten ihr Ziel. Sie erhielten von 3,3 Millionen Förderern in der Summe 529 Millionen Dollar Finanzierung, was mehr als 1000 Dollar pro Minute entspricht. 2013 stellten 3 Millionen Unterstützer 19.911 Projekten eine Summe von 480 Millionen Dollar zur Verfügung. Insgesamt belaufen sich die Finanzierungsbeiträge laut der offiziellen Statistikseite auf 1,955 Milliarden Dollar für über 92.700 erfolgreich finanzierte Projekte. Ein Beispiel für ein erfolgreiches Projekt ist das cloudbasierte Smartphone „Robin“ von Nextbit.

HIGHLIGHT

Samsung Galaxy S6 und S6 Edge im Business-Einsatz

Für den Einsatz in Unternehmen sind die Samsung-Smartphones Galaxy S6 und S6 Edge vor allem wegen des in der Android-Welt einzigartigen Sicherheitssystems Knox sehr gut geeignet. Zahlreiche MDM-Anbieter unterstützen die Technologie und erleichtern damit die Integration in bestehende Infrastrukturen.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

2 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

3 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

3 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

3 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

4 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

5 Tagen ago