Einen Monat nach der Einführung von Samsung Pay in Südkorea hat der Elektronikhersteller seinen Bezahldienst in den USA gestartet. Geplant ist außerdem der baldige Marktstart in Großbritannien, Spanien und China.
Samsung Pay ist derzeit nur für ausgewählte Samsungs-Smartphones verfügbar, kann aber nicht nur mit Kassenterminals genutzt werden, die für die Nahfunktechnik NFC vorbereitet sind. Die Nutzer von Samsung Pay können vielmehr auch an Kassenterminals bezahlen, die lediglich einen Magnetstreifenleser aufweisen. Die patentierte Technologie dafür erwarb Samsung mit der Übernahme des Apple-Pay-Konkurrenten LoopPay. In einem Werbevideo führt der koreanische Hersteller vor, wie das geht – mit einem iPhone und Apple Pay aber eben nicht.
Zum Start in den Vereinigten Staaten ist der Bezahldienst mit den Smartphone-Modellen Galaxy Note 5, Galaxy S6, S6 Edge sowie S6 Edge+ zu nutzen. Die Netzbetreiber AT & T, Sprint, T-Mobile und US Cellular lassen den Dienst bereits zu, aber mit Verizon muss Samsung erst noch eine Abmachung treffen. Mit MasterCard und Visa sind die beiden größten US-Kreditkartenunternehmen mit an Bord. Es braucht allerdings auch noch die Zustimmung der Kreditkartenaussteller – mit dabei sind zunächst Kunden von Bank America, Citi, US Bank und American Express.
Apple Pay wurde bereits vor knapp einem Jahr eingeführt und konnte inzwischen immer mehr Banken für eine Teilnahme gewinnen. Dazu kommt Android Pay als weiterer Konkurrent, der für weit mehr Geräte verfügbar ist. Vom Start weg hat Samsung jedoch einen exklusiven Vorteil gegenüber dem Mitbewerb durch Magnetic Secure Transmission (MST), das es mit der Übernahme von LoopPay erworben hat.
Diese patentierte Technologie überträgt drahtlos die Bezahldaten von Kredit- und Bankkarten an das Kassensystem eines Ladengeschäfts. Da sie eine Kreditkarte nachahmt, lässt sie sich in weitaus mehr Geschäften nutzen als Apple Pay oder Android Pay / Google Wallet. Magnetstreifenleser spricht sie durch die Erzeugung wechselnder Magnetfelder in einem kurzen Zeitraum an. Das Signal des Geräts emuliert dabei die Veränderungen des Magnetfelds, wie sie beim Durchziehen einer Magnetstreifenkarte entstehen.
In den USA sind die meisten Bezahlterminals nur mit Lesegeräten für Magnetstreifen ausgestattet. Die hierzulande gebräuchlichen Chips in Kredit- und Bankkarten sind bisher wenig verbreitet. Aufgrund der höheren Sicherheit stellen Banken und Einzelhandel nun aber vermehrt auf diese Technik um. Neue Lesegeräte unterstützen dann oftmals auch die Nahfunktechnik NFC, die Apple Pay und Android Pay benötigen.
Für seinen Heimatmarkt Südkorea meldet Samsung die bereits erfolgreiche Einführung seiner Bezahlplattform. Im ersten Monat wurden dort demnach mit Samsung Pay Käufe im Wert von über 30 Million Dollar verarbeitet. 1,5 Millionen Transaktionen wurden durchgeführt, davon rund 60 Prozent mit dem Galaxy Note 5. Laut Samsung steigerte sich die Akzeptanz des Dienstes im ersten Monat – und 10 Prozent der Nutzer zahlten täglich damit.
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