Edward Snowden ist seit gestern auf Twitter aktiv und hat innerhalb von nicht einmal 24 Stunden über 1 Million Follower gewonnen. Er selbst folgt bislang nur einem einzigen Twitter-Konto, nämlich dem seines früheren Arbeitgebers NSA. „Früher war ich für die Regierung tätig, jetzt arbeite ich für die Öffentlichkeit“, heißt es im Profil des Whistleblowers, der damit auf seine Arbeit für die Freedom of the Press Foundation aufmerksam macht.
Der bekannte Astrophysiker, Wissenschaftsautor und TV-Moderator Neil deGrasse Tyson hieß den Whistleblower als Erster bei Twitter willkommen. „Danke für die Begrüßung“, gab der zurück. „Und jetzt haben wir Wasser auf dem Mars gefunden: Glaubst Du, dass sie an der Grenze Reisepässe kontrollieren? Ich frage für einen Freund.“
Edward Snowden hält sich derzeit noch immer in Russland auf, von wo er ursprünglich nach Südamerika weiterreisen wollte, was die US-Regierung vereitelte. Er hat schon früher Bereitwilligkeit bekundet, in die USA zurückzukehren – aber nur, wenn ihm das Recht auf ein faires Verfahren zugebilligt wird. Derzeit droht ihm eine Anklage nach dem Espionage Act vor einem Militärrichter. Eine Möglichkeit der Verteidigung vor einem gewöhnlichen US-Gericht ist nicht vorgesehen.
Während seines Asyls meldete sich Edward Snowden immer wieder öffentlich zu Wort, stellte sich beispielsweise Nutzerfragen auf der Social-News-Site Reddit. Auch auf der CeBIT war er virtuell zu Gast. Auf der IP EXPO Europe 2015 wird er am 7. Oktober in London eine Rede über „die Wahrheit über unsere Privatsphäre“ und die Auswirkungen auf die nationale Sicherheit halten – sie wird per Satellit übertragen. Vor knapp zwei Wochen führte er über einen Telepräsenz-Roboter ein längeres Gespräch mit Neil deGrasse Tyson für dessen Sendung StarTalk, die eigentlich dem Thema Weltraum gilt.
In diesem Interview fragte Tyson Snowden, warum er nicht bei Twitter sei. Ob er sich denn nicht einen Twitter-Namen wie etwa @Snowden zulegen wolle? Der Whistleblower ließ sich überzeugen. Twitter übergab ihm tatsächlich das gleichnamige Nutzerkonto und verifizierte, dass es sich um den echten Edward Snowden handelt. Möglich wurde das, weil zwar jemand anders @Snowden angemeldet, das Konto aber über drei Jahre nicht genutzt hatte.
In einem seiner weiteren Tweets erklärte Edward Snowden, er sei weder ein Held noch ein Verräter – sondern nur „ein Bürger mit einer Stimme“. Sein bislang letzter Tweet enthält eine weitere Anspielung: „Inzwischen haben tausend Leute in Fort Meade Twitter aufgemacht.“ Dort befindet sich das Hauptquartier des US-Auslandsgeheimdienstes.
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