Categories: Workspace

Stagefright-Entdecker Zimperium findet neue Lücken in Android

Stagefright-Entdecker Zimperium hat neue Schwachstellen in Googles Mobilbetriebssystem Android gefunden. Die Lücken stecken in den Komponenten libutils und libstagefright. Durch die erste Schwachstelle, die sämtliche Android-Versionen betrifft, kann auch die zweite genutzt werden. Davon sind allerdings nur Geräte mit Android 5.0 oder höher betroffen. Die erste Schwachstelle trägt die Bezeichnung CVE-2015-6602. Die zweite hat noch keine CVE-Kennung erhalten.

Zimperium hat nach eigenen Angaben Google bereits am 15. August über die neuen Schwachstellen informiert. Der Android-Hersteller habe prompt reagiert und plant einen Patch für die Schwachstellen. Dieser soll im Rahmen des Nexus-Security-Bullertins nächste Woche erscheinen. Dann können Smartphonehersteller damit beginnen, diesen in ihre eigene Firmwares zu integrieren. Vermutlich werden die CyanogenMod-Entwickler als erste den Patch in ihre Custom Rom einbauen. Das war schon bei den Ende Juli bekannt gewordenen ersten Stagefright-Lücke so. Inzwischen haben aber auch Hersteller wie HTC, Samsung und LG damit begonnen, Updates für einige Geräte auszuliefern, die die Stagefright-Schwachstellen beheben.

Um die Smartphone-Hersteller zu einer beschleunigten Auslieferung von Sicherheitsaktualisierungen zu bewegen, hat Zimperium im September für die seiner Einschätzung nach kritischsten Stagefright-Lücke CVE-2015-1538 einen Exploit veröffentlicht. Für die nun gemeldeten Schwachstellen will Zimperium zunächst keinen Proof-of-Concept-Code veröffentlichen.

Die Stagefright genannte Schwachstelle hat seinen Namen von der gleichnamigen Komponente in der Mediaplayer-Engine von Android. Mit manipulierten MP3/MP4-Dateien, die beispielsweise über eine MMS oder eine von Hackern übernommene Webseite auf das Android-Gerät gelangen können, ist es möglich, beliebige Daten zu stehlen, die auf dem Smartphone vorliegen. Von der Schwachstelle sind alle Android-Versionen ab 2.2 betroffen. Mit der Stagefright Detector App von Zimperium können Android-Nutzer überprüfen, ob auf ihrem Gerät die Stagefright-Lücken bereits geschlossen wurden.

Tipp: Sind Sie ein Android-Kenner? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de

Mit der Stagefright Detector App können Anwender überprüfen, ob ihr Gerät anfällig für die Stagefright-Lücken ist. Die Entwickler der beliebtesten Android-Custom-Rom Cyanogen haben die Schwachstellen inzwischen beseitigt (Screenshot: ZDNet.de).
Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

Recent Posts

Microsoft nennt weitere Details zu kostenpflichtigen Patches für Windows 10

Erstmals liegen Preise für Verbraucher vor. Sie zahlen weniger als Geschäftskunden. Dafür beschränkt Microsoft den…

15 Stunden ago

Microsoft verschiebt erneut Copilot Recall

Die Entwickler arbeiten noch an weiteren „Verfeinerungen“. Windows Insider erhalten nun wohl eine erste Vorschau…

1 Tag ago

GenKI im Job: Mitarbeitende schaffen Tatsachen

Laut Bitkom-Umfrage werden in jedem dritten Unternehmen in Deutschland private KI-Zugänge genutzt. Tendenz steigend.

1 Tag ago

97 Prozent der Großunternehmen melden Cyber-Vorfälle

2023 erlitten neun von zehn Unternehmen in der DACH-Region Umsatzverluste und Kurseinbrüche in Folge von…

1 Tag ago

„Pacific Rim“-Report: riesiges, gegnerisches Angriffs-Ökosystem

Der Report „Pacific Rim“ von Sophos beschreibt Katz-und-Maus-Spiel aus Angriffs- und Verteidigungsoperationen mit staatlich unterstützten…

2 Tagen ago

DeepL setzt erstmals auf NVIDIA DGX SuperPOD mit DGX GB200-Systemen

NVIDIA DGX SuperPOD soll voraussichtlich Mitte 2025 in Betrieb genommen und für Forschungsberechnungen genutzt werden.

2 Tagen ago