Hacker haben persönliche Daten von 15 Millionen Kunden des US-Mobilfunkanbieters T-Mobile entwendet. Ihr Angriff richtete sich allerdings nicht gegen die Tochter der Deutschen Telekom, sie brachen vielmehr in Systeme des Finanzdienstleisters Experian ein, den T-Mobile USA mit der Prüfung der Kreditwürdigkeit seiner Kunden beauftragt hat.
Die Daten wurden im Rahmen der Kreditprüfung erhoben und gespeichert. Von daher sind nicht nur aktive Kunden von T-Mobile betroffen, sondern auch Interessenten, die sich nur der Prüfung unterzogen, aber keinen Vertrag abgeschlossen haben.
T-Mobile-CEO John Legere warnte seine Kunden in einem Tweet und einem Blogeintrag vor dem Datenverlust. „Ich bin offensichtlich wegen des Datenverlusts sehr verärgert und wir werden eine gründliche Überprüfung unserer Beziehung zu Experian einleiten.“ Erste Priorität habe aber nun, den betroffenen Verbrauchern zu helfen. Zu diesem Zweck hält das Unternehmen weitere Informationen auf seiner Website bereit.
Experian hat indes die alleinige Verantwortung für den Datenverlust übernommen. Man habe begonnen, die betroffenen Kunden zu informieren. Ein T-Mobile-Sprecher ergänzte, aktuelle und ehemalige Kunden erhielten in der kommenden Woche einen Brief.
Alle Kunden von T-Mobile USA, egal ob sie betroffen sind oder nicht, können sich nun für eine zweijährige kostenlose Kreditüberwachung bei der Experian-Tochter ProtectMyID registrieren. Der Service soll auch vor möglichen Folgen eines Identitätsdiebstahls schützen. „Wir nehmen den Schutz der Privatsphäre sehr ernst und wissen, dass diese Nachricht anstrengend und zugleich frustrierend ist“, sagte Craig Boundy, Chief Executive Officer von Experian Nordamerika.
Der Finanzdienstleister warnte zudem vor möglichen Betrugsversuchen. Weder T-Mobile noch Experian kontaktiere seine Kunden per E-Mail, um im Zusammenhang mit dem Einbruch persönliche Daten abzufragen.
Hacker haben es immer häufiger auf persönliche Daten von Verbrauchern, Firmenmitarbeitern und Regierungsangestellten abgesehen. Das Office of Personnel Management der US-Regierung verlor zuletzt Daten von 21,5 Millionen Mitarbeitern, das Seitensprungportal AshleyMadison.com sogar die Daten aller seiner Nutzer. Weitere namhafte Opfer waren in diesem Jahr die britische Fluglinie British Airways und der US-Krankenversicherer Premera Blue Cross.
[mit Material von Roger Cheng, News.com]
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