Im australischen Brisbane sind zwei Uber-Fahrer tätlich von einer Gruppe Männer angegriffen worden. Der Fahrdienstvermittler gibt der „Taxi-Lobby“ die Schuld, die die Stimmung gegen Uber angeheizt habe. Er beobachtet nach eigenen Angaben eine Einschüchterungskampagne.
Der Verband Taxi Council Queensland hatte zuvor die Politik aufgerufen, aktiv zu werden. Man fürchte, dass sonst „verbrecherische Individuen Selbstjustiz ausüben, wenn illegale Taxidienste weiter operieren dürfen.“ Ein Sprecher erklärte auch, da Uber selbst die Regeln definieren zu können meine und gesetzliche Regeln missachte, trage es zumindest eine Teilschuld. Zudem soll sich der Chef eines Taxidiensts auf einer öffentlichen Facebook-Seite hämisch über den Überfall geäußert haben.
Der örtlichen Polizei zufolge wurde auch ein dritter Fahrzeugführer angegriffen. Dieser arbeitet nicht für Uber.
Das Australian Capital Territory, also das Territorium um die Hauptstadt Canberra, hatte in der Vorwoche Fahrdienste wie UberX legalisiert. Das Gesetz tritt am 30. Oktober in Kraft. UberX wird darin allerdings ähnlichen Regelungen unterworfen, wie sie jetzt schon für Taxis und Mietfahrzeuge gelten. Als erster Bundesstaat schickt sich Victoria an, diesem Vorbild nachzueifern. Der Bundesstaat New South Wales hingegen ist kürzlich wegen illegaler Fahrdienste gegen Uber-Fahrer vorgegangen.
Ärger zwischen Taxifahrern und Uber gibt es nahezu weltweit. In Deutschland hatte die Taxi Deutschland Servicegesellschaft einen Sieg vor dem Landgericht Frankfurt erreicht, das UberPop als rechtswidrig einstufte. In Frankreich wurde UberPop im Juli 2015 vorerst eingestellt, bis ein Gerichtsurteil Klarheit schafft. Und auch in China protestieren Taxifahrer gegen Uber – wobei aber nicht ganz klar ist, inwieweit sie von Politikern instrumentalisiert werden, um eine in China erfolgreiche westliche Firmen in ihre Schranken zu verweisen. Zu Handgreiflichkeiten war es bisher offenbar nirgends gekommen.
[mit Material von Aimee Chanthadavong, ZDNet.com]
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