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Chef der Google-Suche räumt Nutzern „Recht auf Vergessenwerden“ ein

Amit Singhal, Chef von Googles Suchsparte, hat sich erstmals öffentlich dafür ausgesprochen, dass Nutzer das Recht haben sollten, die Löschung bestimmter persönlicher Informationen aus den Suchergebnissen zu verlangen. Allerdings will er dieses Recht eher auf Vorkommnisse wie „Jugendsünden“ beschränken und nicht auf wichtige Ereignisse anwenden.

„Ich habe viel Mitgefühl mit einigen Teenagern, die Dinge getan haben, die sie besser nicht getan hätten, was sie den Rest ihres Lebens verfolgt“, sagte er auf der Technologiekonferenz Code Mobile. „Wir sind eine vergebende Gesellschaft. Ich glaube, wir sollten Wege finden, es möglich zu machen“, diese Informationen aus dem Internet löschen zu lassen.

Als Beispiel für ein Ereignis, das seiner Meinung nach nicht gelöscht werden sollte, nannte er Prozesse zu ärztlichen Kunstfehlern. Die Leute sollten nicht in der Lage sein, ihre Vergangenheit zu löschen.

Google streitet derzeit mit Datenschützern in der EU über die Umsetzung des Urteils des Europäischen Gerichtshofs zum Recht auf Vergessenwerden. Während Google die Entscheidung nur auf seine europäischen Domains anwenden will, verlangt die französische Datenschutzbehörde CNIL die weltweite Entfernung beanstandeter Links aus den Suchresultaten.

Google sieht darin eine extraterritoriale Anwendung europäischen Rechts. Es gebe zahllose Beispiele für Inhalte, die in einem Land illegal, in einem anderen jedoch erlaubt seien. „Thailand kriminalisiert kritische Aussagen über seinen König, die Türkei kriminalisiert bestimmte Aussagen über Atatürk und Russland verbietet bestimmte Aussagen, die als ‚Schwulenpropaganda‘ angesehen werden“, sagte Peter Fleischer, Global Privacy Counsel bei Google, im Juli.

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Singhal betonte zudem die zunehmende Bedeutung der mobilen Suche. Von den mehr als 100 Milliarden Suchanfragen, die Google monatlich erhalte, seien im Sommer erstmals mehr als die Hälfte von mobilen Geräten gekommen. Google müsse seine Suche zudem an unterschiedliche Geräte anpassen. Die Suche im Auto oder mit einer Smartwatch sei anders als mit einem Desktop-Computer. Autofahrer interessierten sich in erster Linie für Navigation und Unterhaltung, während es Trägern von Wearables um Benachrichtigungen gehe. „Wir haben festgestellt, dass sobald sich der Formfaktor ändert, sich auch die Dinge ändern, die Leute mit dem Formfaktor machen“, ergänzte Singhal.

[mit Material von Shara Tibken, News.com]

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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