Hacker kapern 43 türkische Regierungswebsites

Ein Mitglied der Hackergruppe „KurdiSH Defacer“ hat offenbar die Kontrolle über 43 Websites der türkischen Regierung übernommen. Wie Hacked News berichtet, ist dem Hacker „ifactoryx“ offenbar gelungen, eine Datei namens „if.html“ auf jede Seite hochzuladen, die einen Text in Türkisch enthält. Inzwischen hat die Regierung des Landes die Kontrolle über die betroffenen Seiten zurückerlangt.

Die Motive der Hacker sind dem Bericht zufolge nicht bekannt. Zone-H, das Kopien gehackter Websites archiviert, vermutet, dass die Angriffe von der Türkei aus ausgeführt wurden, und zwar mit einem Windows-Server.

Die Gruppe KurdiSH Defacer hat die Kontrolle über 43 türkische Regierungswebsites übernommen (Screenshot: ZDNet, Quelle: zone-h).

Die Attacken stehen wahrscheinlich in einem Zusammenhang mit dem Sprengstoffanschlag auf eine Friedensdemonstration in der türkischen Hauptstadt Ankara, bei dem am Samstag fast 100 Menschen getötet und mehr als 500 verletzt wurden. Da sich bisher niemand zu dem Anschlag bekannt hat, werfen sich derzeit die Regierung und die Opposition gegenseitig eine Tatbeteiligung vor. Zudem heize der Vorfall den Konflikt zwischen der Regierung, der kurdischen Minderheit und auch dem Islamischen Staat weiter an, heißt es in dem Bericht.

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Laut Hacked News ist es nicht das erste Mal, dass Websites der türkischen Regierung kompromittiert wurden. Im Juni hätten Unbekannte eine prochinesische Nachricht auf einer Seite veröffentlicht. Zudem sollen Hacker, die das Regime des syrischen Präsidenten Assad unterstützen, in ein E-Mail-System der türkischen Regierung eingebrochen sein. Dabei entwendeten sich auch Nachrichten des Präsidenten Recep Erdogan. Die Aktion von KurdiSH Defacer werfe indes Fragen nach der Sicherheit türkischer Regierungswebsites auf.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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