Twitter entlässt 8 Prozent seiner Belegschaft

Twitter hat wie vermutet im Rahmen einer Reorganisation Stellenstreichungen angekündigt. Das Unternehmen entlässt 336 Mitarbeiter, was einer Börsenpflichtmeldung zufolge acht Prozent der insgesamt 4100 Beschäftigten entspricht. Ziel sei es, sich auf die wichtigsten Produkte zu konzentrieren und die Effizienz zu steigern, teilte Twitter mit.

Zumindest die Anleger freuten sich über die Ankündigung. Im Lauf des gestrigen Handelstags legte der Kurs der Twitter-Aktie um 1,08 Prozent auf 29,06 Dollar zu. Vom 52-Wochen-Hoch von 53,49 Dollar ist der Kurs allerdings noch weit entfernt.

„Das Team hat rund um die Uhr an verschlankten Roadmaps für Twitter, Vine und Periscope gearbeitet und sie entwickeln sich sehr gut“, sagte Twitter-CEO Jack Dorsey. Ihm zufolge betrifft die Restrukturierung vor allem die Bereiche Produkte und Engineering. „Wir sind davon überzeugt, dass sich das Engineering mit einem kleineren und flinkeren Team besser entwickelt, während es weiterhin die meisten Mitarbeiter stellt. Und der Rest der Organisation wird dazu passend verschlankt.“

Darüber hinaus hat Twitter seine Prognose für das kürzlich abgeschlossene dritte Quartal erhöht. Der Umsatz soll am oberen Ende des zuvor genannten Bereichs von 545 bis 560 Millionen Dollar liegen. Der Gewinn nach EBITDA soll sich 115 Millionen Dollar annähern.

ANZEIGE

Der Nutzen von iOS 9 für Enterprise Mobility

Mit iOS 9 bringt Apple jetzt eine neue Version seines mobilen Betriebssystems, die konsequent sowohl den Workflow als auch den Schutz der Daten in den Unternehmen optimiert. Und iOS 9 stellt die nötigen Andockstellen für ein übergreifendes Enterprise-Mobility-Management-System bereit.

Die Entlassungen werden das Betriebsergebnis wiederum mit 10 bis 20 Millionen Dollar belasten. Den größten Teil des Geldes wird Twitter nach eigenen Angaben für Abfindungen ausgeben. „Wir machen das mit dem größten Respekt für jede einzelne Person“, so Dorsey weiter. „Twitter wird sich sehr bemühen und um jeden Einzelnen kümmern, indem es großzügige Abfindungen zahlt und ihnen bei der Suche nach einem neuen Job hilft.“

Analysten und Investoren hatten schon länger vermutet, dass die Zahl der Beschäftigten schneller wächst als die Zahl der Nutzer. Letztere erhöhte sich im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 15 Prozent auf 316 Millionen. Schneller wuchs zuletzt beispielsweise Instagram. Es erhöhte seit Dezember 2014 die Zahl seiner monatlich aktiven Nutzer um 25 Prozent auf 400 Millionen – und überholte damit Twitter.

Twitter wurde inzwischen von zahlreichen anderen Sozialen Netzwerken überholt (Bild: Statista)

Neue Nutzer will Twitter mit zusätzlichen Funktionen gewinnen. In der vergangenen Woche hatte es für die ersten US-Anwender „Moments“ freigeschaltet. Dabei handelt es sich um eine Art von Tweets gespeistes Magazin, das aktuelle Trends und Kommentare anzeigt, ohne dass man dafür einem Twitter-Konto folgen muss. Seit Sommer erlaubt Twitter zudem längere Direktnachrichten, um sich gegenüber Messaging-Apps wie WhatsApp und Snapchat zu behaupten. Zu einer von Dorsey angekündigten Produktroadmap für 2016 fehlen allerdings noch Details.

[mit Material von Zack Whittaker, ZDNet.com]

Tipp: Sind Sie ein Facebook-Experte? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

2 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

3 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

3 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

3 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

4 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

5 Tagen ago