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LG macht Android 6.0 Marshmallow für Flaggschiff-Smartphone G4 verfügbar

LG will nächste Woche als weltweit erster Hersteller nach Google mit der Verteilung von Android 6.0 Marshmallow beginnen. Dann werden zunächst Smartphone-Nutzer aus Polen das LG-Flaggschiff G4 auf die jüngste Version des Mobilbetriebssystems aktualisieren können. Wie LG mitteilt, werden andere Märkte „zeitnah folgen“.

Das LG G4 soll als erstes Smartphone mit Hersteller-UI ein Update auf Android 6.0 erhalten (Bild: LG).Zu den Neuerungen von Android 6.0 Marshmallow gehört „Now on Tap“, das mehr kontextbezogene Aktionen für Google Now verspricht. Allerdings wird es zunächst ausschließlich in englischer Sprache verfügbar sein. Mit Now on Tap können Anwender aus einer App heraus anhand der aktuell auf dem Bildschirm dargestellten Textinhalte eine Suchanfrage starten. Google analysiert dann den Text und versucht, anhand von Schlagwörtern sinnvolle Zusatzinformationen in Form von Karten bereitzustellen. Jedoch funktioniert das bisher nur mit Google-Anwendungen.

Google hat mit Android 6.0 auch die App-Berechtigungen überarbeitet. Nutzer müssen Anwendungen künftig bei der Installation nicht mehr alle gewünschten Berechtigungen erteilen. Stattdessen fragen Apps den Zugriff auf bestimmte Ressourcen erst dann an, wenn sie diese tatsächlich benötigen. Das gilt sowohl für das Abrufen von Daten wie Kontakte und Fotos als auch für die Nutzung von Hardwarekomponenten wie Kamera und Mikrofon. Der Nutzer kann dann der Anfrage zustimmen oder sie ablehnen.

Um den Stromverbrauch von Android-Smartphones weiter zu senken, führt Google mit Marshmallow eine Funktion namens Doze (Schlummern) ein. Anhand von Sensordaten stellt das Betriebssystem fest, ob ein Gerät beispielsweise auf dem Schreibtisch liegt und nicht genutzt wird. Ist dies der Fall, tritt es in den Schlummermodus ein und stoppt Hintergrundprozesse bestimmter Apps, um die Akkulaufzeit zu verlängern. Wichtige Benachrichtigungen und Anrufe werden dabei weiterhin durchgestellt, aber die meisten anderen Aktivitäten heruntergefahren.

Mit der ebenfalls neuen Stille-Funktion können Nutzer ihr Smartphone unabhängig vom Ton-Profil so einstellen, dass sie akustisch nur über Alarme oder Nachrichten informiert werden. Eine weitere Verbesserung von Android 6.0 sind verifizierte App-Links. Klickt ein Nutzer beispielsweise in einer App auf einen Twitter-Link, wurde er bisher gefragt, ob er den Link im Browser oder der Twitter-App öffnen möchte. Lässt ein Entwickler seine App für diese Funktion verifizieren, wird sie unter Marshmallow automatisch gestartet.

„Durch unsere enge Zusammenarbeit mit Google ist es uns gelungen, Android 6.0 für das G4 zur Verfügung zu stellen, bevor einer der Mitbewerber seine Telefone entsprechend aktualisieren kann“, erklärt Chris Yie, Vice President und Leiter der Marketingkommunikation von LG Electronics Mobile Communications. „Wenn die schnelle Bereitstellung alleine auch noch kein Indikator für großartige Dienstleistung ist, zeigt sie doch deutlich, dass wir uns zuallererst unseren Bestandskunden verpflichtet fühlen.“

Andere Hersteller dürften aber bald nachziehen. Sony hat im Rahmen seines Open Device Project bereits die benötigten Binärdateien und Treiber bereitgestellt, mit denen Nutzer selbst ein Marshmallow-Update für Sonys Xperia-Geräte erstellen können – das nötige Fachwissen vorausgesetzt.

Google selbst hatte Android 6.0 Marshmallow vergangene Woche zum Download freigegeben und mit der schrittweisen Verteilung Over-the-Air begonnen. Auf seiner Entwicklerseite stehen Factory-Images für Nexus 5, Nexus 6, Nexus 7 (2013), Nexus 9 und Nexus Player bereit. Sie sind jeweils rund 1 GByte groß. Kein Update auf Android 6.0 wird es hingegen für das Nexus 4, Nexus 7 (2012) und Nexus 10 geben. Besitzer dieser Geräte müssen darauf hoffen, dass Entwickler von Custom ROMs wie CyanogenMod Marshmallow darauf portieren.

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ZDNet.de Redaktion

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