Google plant offenbar eine Betriebssystem-Version von Android für Auto-Systeme. Hinweise darauf hat Ars Technica in einer neuen Version des Android Compatibility Definition Document (CDD) für Android Marshmallow gefunden. Dabei handelt es sich nicht um Android Auto, wie es heute existiert, denn Android Auto ist eine App – und kein OS.
Das 74-seitige CDD hält für Partnerfirmen fest, wie sich APIs, Teile der Android-Oberfläche und Media-Codecs implementieren lassen. Es befasst sich auch mit Hardware-Kompatibilität. Android Auto hatte bisher keinen Platz darin, wie Ars Technica erläutert, da es eben selbst nur eine App ist. Nun aber gibt es unter anderem eine Funktion „android.hardware.type.automotive“ und einen „uiMode“ namens „UI_MODE_TYPE_CAR“.
Das Dokument legt auch fest, dass die Auto-Version von Android einen Home-Button enthalten muss. Zurück und Recent (zuletzt genutzte Apps) sind fakultativ. Das aktuelle Android Auto (also die App) enthält einen Home-Button, aber keinen für Zurück oder Recent. Ein Recent-Button ergibt allerdings nur Sinn, wenn das Auto-OS mehr Apps als nur Karten, Musik und Telefon unterstützt.
Gerüchte über eine Android-OS-Version für Fahrzeugsysteme kursieren schon länger. So berichtete Reuters schon letzten Dezember, Android M (inzwischen Marshmallow getauft) werde einen Modus für die Infotainment-Nutzung im Auto enthalten. Harman International, ein wichtiger Zulieferer von General Motors, soll an der Entwicklung und der Härtung beteiligt sein.
Zwar nutzen einige Autohersteller schon Android in ihren Fahrzeugen, dabei handelt es sich aber jeweils um selbst angepasste Software auf Basis älterer Versionen des Android Open Source Project (AOSP). Nach Recherchen von Ars Technica läuft etwa der Honda Accord 2016 unter Android 4.0 und der Hyundai Sonata 2016 unter Android 2.3.
In vielen Unternehmen nutzen Mitarbeiter ihre privaten mobilen Geräte. Unternehmen, die dieser Szenario erlauben, sollten sich Gedanken über eine leistungsfähige Enterprise Mobility Management Suite machen. Nur damit lassen sich Unternehmensdaten gegen nicht autorisierten Zugriff absichern.
Die App Android Auto ist seit März 2015 verfügbar und erfordert eine Verbindung des Smartphones mit dem Bordsystem des Autos, dessen Display sie nutzt. Sie macht so ausgewählte Dienste wie Maps und Music auf Fahrzeugsystemen etwa von Pioneer verfügbar. Der Fahrer kann auch per Sprachbefehl Telefonate starten sowie SMS versenden.
Zu den Unterstützern zählt VW, das aber auch Kompatibilität zu Apples Konkurrenzsystem CarPlay bietet. Der neue 911er von Porsche hingegen unterstützt nur Apples CarPlay und verzichtet auf Android Auto. Dem Autohersteller sammelt Google zu viele Fahrzeugdaten bis hin zur Drosselklappenstellung und entwickelt zudem aktiv ein selbstfahrendes Auto, dessen Entwicklung man mit der Lieferung von Fahrzeugdaten nicht unterstützen möchte.
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