Apple droht wegen der im September mit iOS 9 eingeführten Funktion „WLAN Assist“ eine Strafe von bis 5 Millionen Dollar. Diese Summe fordern jedenfalls seine US-Kunden William Scott Phillips und Suzanne Schmidt Phillips im Rahmen einer Klage: Die standardmäßig aktive Funktion hatte bei ihnen für stark erhöhte Mobilfunkrechnungen gesorgt.
Die US-Sammelklage hat Apple Insider zuerst entdeckt. Die Summe berechnet sich aus den Gebühren, die iPhone-Nutzer – ihrer Meinung nach unberechtigt – für ihren anfallenden Mobilfunk-Datenverkehr zahlen mussten.
Inzwischen sah sich Apple aber genötigt, eine Informationsseite zu der Funktion einzurichten. Dort weist es seit 15. Oktober darauf hin, dass eine aktive Mobilfunk-Datenübertragung jederzeit durch ein Symbol in der Statusleiste am oberen Rand erkennbar ist – egal ob von WLAN Assist oder anderweitig angestoßen.
„Da Sie bei einer schwachen WLAN-Verbindung über die Mobilfunkverbindung mit dem Internet verbunden bleiben, nutzen Sie mehr mobile Daten“, schreibt Apple. „Bei den meisten Benutzern sollte dies nur einen kleinen Prozentsatz mehr im Vergleich zur vorherigen Nutzung ausmachen.“
Für die Kläger kommt diese Klärung allerdings zu spät – und sie reicht ihnen auch nicht aus, wie sich ihrem Schreiben ans Gericht entnehmen lässt. Schließlich verbrauchten Musik- und Videostreaming große Datenmengen. Für Apples Schlussfolgerung, der Verbrauch steige in den meisten Fällen nur gering, gebe es somit keine Basis.
Konkret werfen die Kläger dem Konzern vor, gegen das kalifornische Wettbewerbsgesetz und das Gesetz gegen irreführende Werbung verstoßen sowie eine fahrlässige Fehldarstellung gegeben zu haben. Während etwa HTC, LG und Samsung ähnliche Mobilfunk-Zuschalt-Funktionen auf ihren Smartphones anbieten, richtet sich die Klage allein gegen Apple. Das Unternehmen hat den Fall bisher nicht kommentiert.
[mit Material von Katie Collins, News.com]
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