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Bericht: Google beantwortet mehrdeutige Suchanfragen mithilfe künstlicher Intelligenz

Google setzt für die Beantwortung mehrdeutiger Suchanfragen inzwischen auf künstliche Intelligenz. Wie Bloomberg berichtet, nutzt der Internetkonzern das RankBrain genannte AI-System vor allem für Anfragen, die er noch nie zuvor bekommen hat. Deren Anteil liegt demnach bei rund 15 Prozent.

In den vergangenen Monaten habe RankBrain einen „sehr großen Teil“ aller Suchanfragen beantwortet. Besonders effektiv sei das System bei komplizierten und nicht eindeutigen Fragen. Als Beispiel nennt Bloomberg die Frage: „Wie nennt man den Konsumenten am Ende der Nahrungskette?“

Google ermittle sinnvolle Suchergebnisse und lege deren Reihenfolge mithilfe sogenannter Signale fest, heißt es weiter in dem Bericht. RankBrain sei aber nur eines davon. Es sei laut Google aber besonders effektiv und habe sich zuletzt zum drittwichtigsten Signal für Suchergebnisse entwickelt. „Ich war überrascht“, zitiert Bloomberg Greg Corrado, Senior Research Scientist bei Google. „Ich würde sagen, das läuft besser als wir erwartet haben.“

„Die anderen Signale basieren alle auf Entdeckungen und Erkenntnisse, die Nutzer aus dem Abruf von Informationen gewonnen haben“, ergänzte Corrado. „Daraus wird aber nichts gelernt.“

RankBrains Aufgabe ist es dem Bericht zufolge, mithilfe künstlicher Intelligenz geschriebene Sprache in mathematische Vektoren zu übersetzen, die ein Computer verarbeiten kann. Das System versuche die Bedeutung unbekannter Wörter und Sätze zu erkennen, vergleiche sie mit Sätzen mit einer ähnlichen Bedeutung und filtere die Ergebnisse.

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Bloomberg zufolge hat Google seine Such-Ingenieure, die die Algorithmen der Suchmaschine erstellen, gebeten, einige Seiten zu prüfen und zu erraten, welche davon an erster Stelle stehen werden. Die menschlichen Schätzungen seien zu 70 Prozent korrekt gewesen – RankBrain habe eine Erfolgsquote von 80 Prozent erreicht.

„Die Suche ist der Eckpfeiler von Google“, so Corrado weiter. „Maschinelles Lernen ist nicht einfach nur eine magische Zutat, die man zu einem Problem hinzugibt, damit es besser wird. Es waren viele Überlegungen und Sorgfalt notwendig, um etwas aufzubauen, von dem wir wirklich gedacht haben, das ist die Mühe wert.“

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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