Cisco kündigt eine Übernahme des Kölner Unternehmens Parstream an. Zu einem ungenannten Preis will es damit sein Angebot im Bereich Daten und Datenanalyse ausbauen und sich so fürs Internet der Dinge (Internet of Things oder kurz IoT, Cisco spricht auch gern vom Internet of Everything) positionieren. Die Transaktion soll bis Jahresende abgeschlossen sein.
Beispielsweise könne die Parstream-Technologie Energieerzeugern dabei helfen, Tausende von Windkraftanlagen gleichzeitig zu steuern und zu verwalten, indem die zur bestmöglichen Auslastung jede einzelnen Anlage erforderlichen Informationen vor Ort gesammelt und ausgewertet werden. Sie müssten dann nicht zuerst zu einem zentralen Server geschickt und dort bearbeitet werden. „Echtzeitzugriff auf Daten, die von den vernetzten Geräten stammen, kann Vorteile wie geringere Ausfallzeiten durch vorausschauende Wartung, erhöhte Produktivität und die Möglichkeit einer historischen Analyse von Auswirkungen bestimmter Umgebungsbedingungen bieten”, sagt Salvagno weiter.
Laut Geschäftsführer Peter Jensen wird Parstream zunächst wie gewohnt weiterarbeiten. Allerdings werde man in den kommenden Wochen und Monaten einige Gänge hochschalten, da sich mit der Übernahme durch Cisco ganz neue Möglichkeiten für weitere Innovationen ergäben. Das Team bleibe auf die Weiterentwicklung seiner Technologie konzentriert, Jensen erwartet aber offenbar Zugang zu neuen Kundenkreisen.
Eine Niederlassung in Kalifornien hatte Parstream auch bisher schon – die Mitarbeiter dort werden nun in die Cisco-Zentrale umziehen. Im Rahmen des Programms „Cisco Entrepreneurs in Residence“ war es auch schon mit dem Netzwerkausrüster in Kontakt gekommen und von ihm gefördert worden.
Einen grundsätzlich ähnlichen Weg, wie Cisco ihn mit Parstream einschlagen will, geht Dell mit seinem kürzlich vorgestellten Router Edge Gateway 5000. Dessen Herzstück ist eine Analysefunktion, die es laut Dell erlaubt, am Rand des Netzwerks – in der Nähe von IoT-Geräten und Sensoren – zu entscheiden, welche der lokalen, dezentralen Daten unmittelbar eine Reaktionen erfordern, bevor sie gefiltert oder zentral gespeichert werden. Während das Dell-Produkt allerdings eher als eine Art Datenfilter gedacht ist, übernimmt die ParStream-Appliance offenbar weitergehende Funktionen.
Der Standort Deutschland ist für Ciscos „Internet of Everything“-Sparte ohnehin schon relevant, hatte das Unternehmen doch 2014 in Berlin ein Forschungszentrum eingerichtet. Es soll unter anderem Start-ups sowie Vertretern von Behörden und Universitäten als Treffpunkt und Arbeitsplatz dienen.
[mit Material von Peter Marwan, ITespresso.de]
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