Categories: Data & StorageStorage

Kehrtwende: Kein unbegrenzter OneDrive-Speicher für Office-365-Kunden

Microsoft hat das im Oktober 2014 und bis heute nicht umgesetzte Versprechen, Office-365-Kunden unbegrenzten OneDrive-Speicher zu geben, zurückgenommen. Stattdessen erhalten Käufer eines Office-Abonnements ab sofort nur noch ein Terabyte OneDrive-Speicher. Auch den bisher kostenlosen Speicherplatz kürzt Microsoft von 15 auf 5 GByte.

„Seit heute gehören mit Office 365 Speicherlimits der Vergangenheit an“, hatte Chris Jones, für OneDrive zuständiger Vice President bei Microsoft, im Oktober 2014 in einem Blogeintrag angekündigt. „Nutzer von Microsoft Office 365 können ab sofort in OneDrive unbegrenzten Speicherplatz für Daten, Dokumente, Fotos oder Videos nutzen und von jedem beliebigen Endgerät aus auf diese Daten zugreifen.“

Umgesetzt hatte Microsoft die Ankündigung allerdings nie. In ihrem OneDrive-Konto sehen Nutzer seitdem, dass ihnen im Rahmen ihres Office-365-Abonnements 1024 GByte – also ein Terabyte – zur Verfügung stehen. Wie der Blog Dr. Windows berichtet, erhielten Kunden erst im Bedarfsfall und oft auch erst auf Nachfrage bei Microsoft zusätzliche Kapazitäten – aber nie unbegrenzten Speicherplatz.

Erst vor einer Woche hatte Microsoft dem Blog bestätigt, dass es weiterhin an seinem Versprechen festhalte. Es sei „technisch aber noch nicht vollständig umgesetzt„. Das gelte auch für die automatische Erhöhung der Kapazität um ein weiteres Terabyte bei Erreichen des aktuellen Limits.

Office-365-Abonnenten erhalten künftig nur noch maximal 1 Terabyte OneDrive-Speicher. Auch der Bonus für eigene Aufnahmen und 10 der 15 kostenlosen GByte fallen weg (Screenshot: ZDNet.de).

Die Kehrtwende bringt aber noch weitere Änderungen mit sich. Nicht nur neue, sondern auch alle vorhandenen Kunden des kostenlosen OneDrive-Angebots erhalten ab Anfang 2016 nur noch 5 GByte kostenlosen Speicher. Auch die zusätzlichen 15 GByte Speicher, die Microsoft Nutzern der automatischen Kamerasicherung anbietet, fallen künftig weg. Zum Loyalitätsbonus von 10 GByte, den früher OneDrive-Nutzer (damals noch SkyDrive) erhalten haben, macht Microsoft indes keine Angaben.

Office-365-Abonnenten, die derzeit mehr als ein Terabyte Daten auf OneDrive abgelegt haben, steht die zusätzliche Kapazität ab Einführung der neuen Obergrenze noch mindestens ein Jahr zur Verfügung. Nicht zahlende OneDrive-Nutzer, die derzeit mehr als 5 GByte verwenden, können ebenfalls noch bis Anfang 2017 auf alle ihre Daten und den zusätzlichen Speicherplatz zugreifen. Erst danach erfolgt nach einem nicht näher genannten Verfahren eine Zwangslöschung. Nutzern, die kein Abo haben und derzeit mehr als 5 GByte Speicher verwenden, schenkt Microsoft zudem für ein Jahr ein Office-365-Personal-Abonnement, für das allerdings eine Kreditkarte benötigt wird.

ANZEIGE

Server-Hosting: Sicherheit und Datenschutz Made in Germany

Sicherheit und Datenschutz sind zwei wesentliche Kriterien bei der Auswahl eines virtuellen Servers. Mit zwei nach ISO 27001 zertifizierten Hochleistungsrechenzentren in Deutschland bietet STRATO nicht nur strenge Sicherheitsmaßnahmen, sondern auch Datenschutz nach deutschem Recht. Zudem beinhalten die V-Server zahlreiche Komfortfeatures.

Die Änderungen begründet Microsoft mit dem „Missbrauch“ seines derzeitigen Angebots durch einzelne Nutzer. Sie hätten den unbegrenzten Speicherplatz zur Sicherung mehrerer PCs und zur Speicherung ganzer Filmsammlungen verwendet. „In einigen Fällen wurden 75 Terabyte pro Nutzer überschritten“, schreibt das OneDrive-Team. Microsoft gehe es um ein hochwertiges Produktivitäts- und Kollaborationserlebnis, von dem die Mehrheit der OneDrive-Nutzer profitiere, und nicht um extreme Backup-Szenarien.

Chris Jones, der den unbegrenzten Speicherplatz im Oktober 2014 angekündigt hatte, ist schon seit März nicht mehr Chef der OneDrive-Sparte. Nach einer Auszeit im Sommer bekleidet er nun eine neue, jedoch nicht öffentlich bekannte Rolle im Unternehmen.

[mit Material von Ed Bott, ZDNet.com]

Tipp: Was wissen sie über Microsoft? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

2 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

3 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

3 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

3 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

4 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

5 Tagen ago