Categories: ÜbernahmeUnternehmen

Expedia kauft Airbnb-Konkurrenten Homeaway für 3,9 Milliarden Dollar

Der Online-Reiseanbieter Expedia hat eine Übernahme von Homeaway vereinbart (PDF) – ein bisher als Partner integriertes Portal, das ähnlich wie Airbnb Übernachtungen in Privatunterkünften vermittelt. Der Gesamtpreis beträgt 3,9 Milliarden Dollar: Für jede Aktie von Homeaway zahlt Expedia 10,15 Dollar in bar und 0,2065 eigene Aktien. Die Expedia-Aktie war zuletzt rund 134 Dollar wert, da sie im vergangenen Jahr um fast 60 Prozent zulegte. Insgesamt ergeben sich so 19 Prozent Aufschlag auf den letzten Schlusskurs von HomeAway.

Weltweit von HomeAway angebotene Portale (Bild: HomeAway)Homeaway vermittelt nach eigenen Angaben rund 1,5 Millionen Übernachtungsmöglichkeiten. In Deutschland ist es vor allem durch fewo-direkt.de präsent, das „eine Million Feriendomizile im weltweiten Netzwerk in 190 Ländern“ verspricht. Aufgenommen werden grundsätzlich nur ganze Gebäude – dabei kann es sich neben Villas und Schlössern aber etwa auch um eine Scheune oder ein Hausboot handeln.

Homeaway beziehungsweise Fewo-direkt bietet derzeit eine Reihe Inseratsoptionen an: zum jährlichen Festpreis, gegen Vermittlungsgebühr im Erfolgsfall von 10 Prozent oder als Komplettservice mit Betreuung aller Buchungen gegen 13 Prozent Vermittlungsgebühr. Medienberichten zufolge plant es aktuell aber einen Aufschlag auf den Mietpreis, der bei rund sechs Prozent liegt und vom Reisenden bezahlt werden muss. Ob es so gegen den Community-Marktplatz Airbnb bestehen kann, bleibt abzuwarten.

ANZEIGE

MobileIron: Sichere Verwaltung von Android-Geräten

In vielen Unternehmen nutzen Mitarbeiter ihre privaten mobilen Geräte. Unternehmen, die dieser Szenario erlauben, sollten sich Gedanken über eine leistungsfähige Enterprise Mobility Management Suite machen. Nur damit lassen sich Unternehmensdaten gegen nicht autorisierten Zugriff absichern.

Expedia setzt seine Strategie fort, durch Übernahmen seine Position in den USA auszubauen und zugleich in neue Länder zu expandieren. Auf dem US-Markt verstärkte es sich etwa mit dem Kauf von Travelocity für 280 Millionen Dollar im Januar. Internationales Wachstum brachten hingegen die Übernahme des australischen Reiseportals Wotif und eine Investition in Höhe von 270 Millionen Dollar in das in etablierte südamerikanische Portal Decolar.

Die in diesem Jahr bisher teuerste Übernahme von Expedia war aber der im September abgeschlossene Kauf von Orbitz für 1,6 Milliarden Dollar. Damit erwarb ganze Reihe von Angeboten, darunter auch ebookers.com. Die in Europa aktiven Sites Trivago und Venere.com gehören schon länger zu den Expedia-Marken.

Weitere Übernahmen dieser Größenordnung wird Expedia nicht mehr so bald tätigen können. Den jüngsten Quartalszahlen zufolge verfügte es über Barreserven in Höhe von 1,5 Milliarden Dollar. Wenn nun rund eine Milliarde des Kaufpreises für Homeaway in bar bezahlt wird, sind sie vorerst weitgehend aufgebraucht.

Reise- und Unterkunftsvermittlungen übers Web sind dabei, sich als Massenphänomen zu etablieren. 53 Prozent der deutschen Internetnutzer haben schon einmal online eine Reise gebucht, 48 Prozent eine private Unterkunft. Das steht in der diese Woche von TNS Infratest veröffentlichten Studie D21-Digital-Index.

[mit Material von Peter Marwan, ITespresso.de]

Tipp: Was wissen sie über Microsoft? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

Recent Posts

Apple meldet Rekordumsatz im vierten Fiskalquartal

Die Einnahmen klettern auf fast 95 Milliarden Dollar. Allerdings belastet der Steuerstreit mit der EU…

2 Tagen ago

Microsoft steigert Umsatz und Gewinn im ersten Fiskalquartal

Das stärkste Wachstum verbucht die Cloud-Sparte. Microsoft verpasst bei der Umsatzprognose für das laufende Quartal…

3 Tagen ago

Bezahlkarten: Infineon verspricht weniger Plastikmüll

Ein Coil-on-Module-Package integriert Chip und Antenne, was den Kartenkörper fast vollständig recycelbar machen soll.

3 Tagen ago

Firefox 132 schließt elf Sicherheitslücken

Mindestens eine Anfälligkeit erlaubt das Einschleusen von Schadcode. Außerdem erweitern die Entwickler den Support für…

3 Tagen ago

Telekom nennt Termin für 2G-Ende

Zum 30. Juni 2028 soll das 2G-Netz komplett abgeschaltet werden und den Weg für schnellere…

3 Tagen ago

Alphabet übertrifft die Erwartungen im dritten Quartal

Gewinn und Umsatz legen deutlich zu. Zum Wachstum tragen auch die Sparten Cloud und Abonnements…

4 Tagen ago