Unternehmen der Hightech-Branche wollen in den kommenden fünf Jahren verstärkt Hochschulabsolventen einstellen. Dabei haben Abgänger von Fachhochschulen steigende Chancen. Das ist das Ergebnis einer von Bitkom Research durchgeführten Umfrage unter mehr als 700 Geschäftsführern und Personalverantwortlichen von IT- und Telekommunikationsunternehmen mit mindestens drei Mitarbeitern.
Bachelor- und Master-Abschlüsse sind bei den Unternehmen gleichermaßen gefragt. Während 36 Prozent bis 2020 von einem Plus an Bachelor-Absolventen ausgehen, rechnen nur 5 Prozent mit einem Rückgang. Auf Master-Abschlüsse wollen 35 Prozent verstärkt setzen, 3 Prozent erwarten weniger Neueinstellungen von Master-Absolventen. An Bedeutung verliert dagegen die Promotion: 9 Prozent der Unternehmen rechnen mit einem steigenden Bedarf von promovierten Akademikern im Unternehmen, 16 Prozent gehen von einem Rückgang aus.
„Der Trend in der digitalen Wirtschaft ist eindeutig: Wichtig für den Berufseinstieg ist eine fundierte akademische Ausbildung, bei der ein möglichst hoher Praxisbezug erwartet wird“, kommentiert Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. „Für Hochschulabsolventen bietet die IT-Branche weiterhin hervorragende Job-Perspektiven.“
Nach einer aktuellen Prognose des Digitalverbands wird die ITK-Branche in Deutschland Ende des Jahres erstmals mehr als eine Million Menschen beschäftigen. In den vergangenen fünf Jahren sind damit rund 125.000 neue Arbeitsplätze entstanden. Gleichzeitig gibt es in der deutschen Wirtschaft laut Bitkom aktuell rund 43.000 offene Stellen für IT-Experten.
Auch Absolventen ausländischer Hochschulen gewinnen für viele Unternehmen an Bedeutung, im Fokus stehen dabei aber die europäischen Nachbarländer: 26 Prozent der befragten Firmen wollen mehr Hochschulabsolventen aus Europa rekrutieren, 6 Prozent weniger. Da Deutschland sich erst allmählich als Ziel für hochqualifizierte Spezialisten etabliert, spielen Hochschulen außerhalb Europas eher eine geringe Rolle. Nur 7 Prozent der Unternehmen sehen einen steigenden Bedarf, 12 Prozent gehen dagegen von einem Rückgang aus.
„Eine Erklärung für den insgesamt eher geringen Anteil von Absolventen aus dem Ausland ist der stark gestiegene Anteil ausländischer Studierender in Master-Programmen deutscher Hochschulen“, so Rohleder. „Je internationaler die deutschen Hochschulen werden, umso geringer ist die Notwendigkeit für die Unternehmen, mit hohem Aufwand selber an ausländischen Universitäten zu rekrutieren.“ Zugleich betont Rohleder, dass Deutschland noch mehr dafür tun muss, um für gut ausgebildete Berufseinsteiger aus aller Welt attraktiv zu werden: „Wenn wir bei der digitalen Transformation erfolgreich sein wollen, muss es uns gelingen, die besten und innovativsten Köpfe hier zu versammeln.“
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