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Android 6.0 Marshmallow verbreitet sich schneller als Lollipop

Rund einen Monat nach Veröffentlichung läuft Android 6.0 Marshmallow auf 0,3 Prozent aller Geräte, die auf Googles Marktplatz Play zugreifen. Damit taucht es erstmals in Googles Statistik auf, die sich auf den einwöchigen Zeitraum bis 2. November bezieht und keine Systeme mit einem Anteil unter 0,1 Prozent ausweist. Sein Vorgänger Android 5.0 Lollipop brauchte dafür mehr als zwei Monate und knackte erst ein halbes Jahr nach dem Release die 10-Prozent-Marke.

Da Android 6.0 Marshmallow bisher nur als Factory Images für ausgewählte Nexus-Geräte und vorinstalliert auf den neuen Nexus-Smartphones 5X und 6P sowie dem HTC One A9 vorliegt, ist der geringe Verbreitungsgrad nicht überraschend. Allerdings dürfte sein Marktanteil mit dem Start neuer Smartphones und der Verfügbarkeit von Updates, die OEM-Hersteller wie LG für ihre Geräte ausliefern, in den nächsten Monaten spürbar steigen. Allerdings werden oft nur die neuesten Flaggschiff-Modelle aktualisiert, wodurch Nutzer älterer Geräte häufig in einer Update-Sackgasse stecken, aus der sie nur durch einen Geräteneukauf oder ein Custom ROM entkommen können. Eine Übersicht, für welche Smartphones und Tablets bereits Updates auf Android 6.0 angekündigt wurden, findet sich auf ZDNets-Schwestersite CNET.de.

Android 5.x Lollipop, zu dem die Versionen 5.0 und 5.1 gehören, kommt laut Googles jüngster Statistik inzwischen auf einen Anteil von 25,6 Prozent – nach 23,5 Prozent im Oktober und 21 Prozent im September. Die am meisten verbreitete Android-Version ist aber nach wie vor Android 4.4 KitKat, das jedoch wie fast alle übrigen älteren Ausgaben des Mobilbetriebssystems Marktanteile einbüßte. Gegenüber Oktober verlor es 1,4 Punkte und liegt nun bei 37,8 Prozent. Der Anteil seines Vorgängers Jelly Bean mit den Versionsnummern 4.1 bis 4.3 schrumpfte von 30,2 auf 29 Prozent. Android 2.3.x Gingerbread stagniert bei 3,8 Prozent und das über vier Jahre alte Ice Cream Sandwich steht jetzt bei 3,3 Prozent (minus 0,1 Punkte).

Damit bleibt Android eine stark fragmentierte Plattform. Die Haupt- und Unterversionen von Android 2.2 Froyo bis 6.0 Marshmallow finden sich weiterhin auf unterschiedlich alten Geräten. Dies ist vor allem für Entwickler ein Problem, die ihre Anwendungen an verschiedene Bildschirmgrößen, Hardware-Komponenten und andere Faktoren anpassen müssen.

Im Gegensatz dazu läuft Apples jüngstes Mobilbetriebssystem iOS 9 rund anderthalb Monate nach Erscheinen inzwischen schon auf zwei Dritteln aller iDevices. Das belegt Apples jüngste Statistik, die alle iPhones, iPads und iPods Touch berücksichtigt, die am 2. November mindestens einmal auf den App Store zugegriffen haben. iOS 8 hält demnach noch einen Anteil von 25 Prozent, frühere Versionen kommen auf 9 Prozent.

Allerdings ist ein direkter Vergleich zwischen Android und iOS nicht ganz fair. Denn im Fall von iOS kontrolliert Apple sowohl die Hardware als auch die Software und damit den gesamten Update-Prozess von Anfang bis Ende. Bei Android stellt Google hingegen nur die Updates für sein Betriebssystem bereit. Gerätehersteller und Mobilfunkanbieter müssen jede neue Version zunächst testen und für ihre Geräte zulassen, außerdem haben sie alle ihre eigenen Zeitpläne und Fristen. Darüber hinaus hat Apple lediglich mehrere Generationen zweier ähnlicher iOS-Produkte im Angebot – das iPhone und das iPad (drei, wenn man den iPod Touch noch dazuzählen will). Der Android-Markt umfasst dagegen unzählige Smartphones und Tablets von vielen verschiedenen Herstellern.

Die relativ geringe Verbreitung der jeweils aktuellsten Android-Version bedeutet zugleich, dass viele Geräte anfällig für Malware und Datendiebstahl sind, da Updates für Googles Mobilbetriebssystem natürlich auch sicherheitsrelevante Patches umfassen, die für ältere Versionen nicht separat erhältlich sind. Ein Beispiel dafür ist ein Fehler in der Browserkomponente WebView unter Android 4.3 und früher, den Google nicht beheben wird. Immerhin versorgt es aber andere Komponenten, die nicht so eng mit dem Betriebssystem verzahnt sind, über Google Play Dienste mit Sicherheitsupdates.

[mit Material von Liam Tung, ZDNet.com]

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ZDNet.de Redaktion

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