Qualcomm hat einen neuen Flaggschiff-Prozessor für Smartphones und Tablets vorgestellt. Die „Kyro“-Rechenkerne des Snapdragon 820 bieten nach Herstellerangaben die doppelte Leistung der CPU des Vorgängers Snapdragon 810. Die in dem System-on-a-Chip (SoC) integrierte GPU Adreno 530 soll im Grafikbereich einen Leistungszuwachs von 40 Prozent ermöglichen. Erste auf dem Snapdragon 820 basierende Geräte sollen Anfang 2016 verfügbar sein.
Das ebenfalls integrierte LTE-Modem unterstützt Geschwindigkeiten der Kategorie 12. Die Spitzendownloadraten sollen sich gegenüber Kategorie 10 um 33 Prozent auf bis zu 600 MBit/s erhöhen, die theoretisch mögliche Uploadgeschwindigkeit sogar auf 150 MBit/s verdreifachen. Der Snapdragon 820 ist zudem der erste kommerzielle Chip, der mit LTE-U funktioniert, einer von Qualcomm propagierten Technik, die die Nutzung nicht lizenzierter Funkbänder wie 5 GHz erlaubt.
Außerdem unterstützt das SoC den WLAN-Standard 802.11ac sowie dessen geplanten Nachfolger 802.11ad. Neu ist auch Quick Charge 3.0, das die Akkuladezeit gegenüber Quick Charge 2.0 um 38 Prozent verkürzen soll.
Qualcomm verspricht aber auch mehr Energieeffizienz. Der im 14-Nanometer Verfahren hergestellte Snapdragon 820 soll 60 Prozent weniger Strom verbrauchen als der Snapdragon 801. Die Sicherheitsfunktion Smart Protect soll Nutzer zudem vor gefährlichen Apps schützen.
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Der Snapdragon 810 war kein Erfolgsmodell für Qualcomm. Er stand vor allem wegen Überhitzungsproblemen in der Kritik. Samsung entschied sich deswegen, seine aktuellen Premium-Modelle Galaxy S6 und S6 Edge mit eigenen Exynos-Prozessoren auszustatten. Das Geschäftsjahr 2015 schloss das US-Unternehmen kürzlich mit einem Umsatzrückgang von 5 Prozent ab. Der Non-GAAP-Gewinn schrumpfte sogar um 12 Prozent.
Ob der Snapdragon 820 diese Entwicklung aufhalten kann, bleibt abzuwarten. Qualcomms Prognose für das neue Geschäftsjahr fiel in der vergangenen Woche eher verhalten aus. Sein Kerngeschäft mit MSM-Chips für Mobiltelefone könnte im neuen Fiskaljahr demnach um bis zu 17 Prozent zurückgehen. Für das erste Geschäftsquartal rechnet es mit einem um bis zu 27 Prozent geringeren Umsatz. Der Aktiengewinn könnte um bis zu 40 Prozent einbrechen.
[mit Material von Kevin Tofel, ZDNet.com]
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