Als weitere notwendige Voraussetzung für einen möglichen Erfolg von Industrie 4.0 sehen 80 Prozent der Entscheider ein schnelles, breitbandiges Internet an. Etwa ebenso viele Manager kritisieren das Fehlen verbindlicher Standards. Doch auch hier gibt es bereits erste Initiativen, wie das Projekt des Industrial Data Space zeigt. Die Fraunhofer-Gesellschaft entwickelt es derzeit gemeinsam mit Vertretern der Industrie sowie mithilfe der Unterstützung der Bundesregierung.
Laut der Studie scheint sich immerhin schon die Begrifflichkeit der Industrie 4.0 zu verfestigen. War dieses Konzept 2014 erst 38 Prozent der Unternehmen bekannt, so kennen es in diesem Jahr bereits 74 Prozent der Firmen. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass über 25 Prozent der Unternehmen mit dem Begriff nichts anfangen können.
Ein weiteres Viertel der Entscheider hat sich bereits intensiver mit dem Thema beschäftigt und das obwohl 92 Prozent der Entscheider die vierte industrielle Revolution als die wichtigste Entwicklung für den Wirtschaftsstandort Deutschland werten. Immerhin 52 Prozent der Befragten stufen Industrie 4.0 auch für das eigene Unternehmen als relevantes Thema ein. Weitere 44 Prozent sehen sich darauf gut vorbereitet.
„Die produzierende Industrie ist die Branche, die am offensichtlichsten von Industrie-4.0-Lösungen profitieren kann. Zudem gibt es hier schon eine ganze Reihe von konkreten Einsatzfeldern, insbesondere in der Machine-to-Machine-Kommunikation (M2M)“, erklärt Anette Bronder, Director der Digital Division von T-Systems, und damit verantwortlich für Industrie 4.0.
In der verarbeitenden Industrie sind offenbar auch schon entsprechend geeignete Sicherheitsmaßnahmen am weitesten gediehen. 53 Prozent der Unternehmen haben sich demnach schon damit auseinandergesetzt. 45 Prozent verfügen über Sicherheitslösungen für den Datenaustausch zwischen Produktionssteuerung und Produktion. Und ohne diese Sicherheitskonzepte scheinen solche Projekte auch kaum möglich.
36 Prozent der deutschen Unternehmen werden nach eigener Aussage mehrmals in der Woche oder sogar täglich von Cyberkriminellen angegriffen. Neun von zehn Unternehmen sind generell schon von IT-Angriffen betroffen gewesen. „Wir müssen davon ausgehen, dass es zudem eine hohe Dunkelziffer unerkannter Angriffe gibt“, ergänzt Bronder. „Durchschnittlich dauert es mehr als 220 Tage, bis ein Angriff überhaupt erkannt wird“, führt sie weiter aus.
Nur zwölf Prozent der Unternehmen fürchten dagegen, dass ein Hackerangriff sie sogar schwerwiegend beeinträchtigen könnte. Dazu passt die Aussage von 60 Prozent der Entscheider in den Firmen, ihre IT sei so gut wie möglich auf Angriffe vorbereitet. Diese Angaben bestätigen die Beobachtung, dass das Gefühl der Bedrohung sehr eng mit konkreten Vorfällen korreliert. Passiert wenig oder dringen keine spektakulären Fälle in die Öffentlichkeit, dann verdrängen die Unternehmen die Gefahren wieder, da sie sich nach wie vor eher ungern mit dem Thema IT-Sicherheit beschäftigen.
92 Prozent der Führungskräfte in mittleren und großen Unternehmen geben demgegenüber an, dass IT-Sicherheit bei ihnen einen hohen bis sehr hohen Stellenwert einnimmt. Folglich steigen auch die Ausgaben für IT-Sicherheit. 29 Prozent geben deutlich mehr aus als noch vor einigen Jahren, rund die Hälfte verzeichnet immerhin leicht steigende Ausgaben.
Auch diese zusätzlichen Investitionen in die Sicherheit mögen dazu beitragen, dass etwa 54 Prozent der mittelständischen und großen Unternehmen in Deutschland die Digitalisierung als große oder sogar sehr große finanzielle Herausforderung einstufen, während 85 Prozent der Befragten schon jetzt steigende Ausgaben in die IT verzeichnen.
31 Prozent der Unternehmen räumen laut Umfrage hingegen ein, nicht genau zu wissen, in welche IT-Projekte sie investieren sollen. Lumir Boureanu, CTO von eurodata tec, rät daher im Interview mit der ZDNet-Schwestersite silicon.de , zunächst die Geschäftsprozesse zu installieren und anschließend an die technische Umsetzung zu gehen.
Eine wichtige Komponente von Industrie 4.0 ist die Cloud, doch laut Studie halten nur 24 Prozent der Führungskräfte dieses Konzept für sicher. „Die Umfrage bestätigt unsere Strategie, sichere Geschäftsmodelle für die Cloud zu entwickeln und so das Vertrauen in die Cloud zu stärken“, betonte Bronder. „Wir gehen davon aus, dass unsere Kombination von Cloud und deutschem Datenschutz eine Sogwirkung im Markt entfachen wird.“
Die vom Institut für Demoskopie Allensbach und vom Centrum für Strategie und Höhere Führung Bodman im Auftrag der Deutschen Telekom durchgeführte Studie stützt sich auf 645 Telefoninterviews. Befragt wurden zwischen Ende August und Anfang Oktober ein repräsentativer Querschnitt von Politikern (113 Abgeordnete) sowie Spitzen-Führungskräften aus mittleren und großen Unternehmen (532).
[mit Material von Martin Schindler, silicon.de]
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