Bei IBM in Deutschland sollen in den kommenden zwei Jahren rund 3000 Stellen gestrichen werden. Davon „2500 scheinen den Planungen zufolge bereits relativ fix zu sein“, zitiert die Wirtschaftswoche Verdi-Sprecher Bert Stach. Fallen insgesamt tatsächlich 3000 Stellen in Deutschland weg, dann entspräche das etwa 18 Prozent der rund 16.500 IBM-Mitarbeiter in Deutschland.
Gewerkschafter Stach zufolge, der auch Mitglied des Aufsichtsrats von IBM Deutschland ist, sollen jeweils 1000 bis 1200 Stellen in den Bereichen Global Business Solutions und bei der Outsourcing-Sparte Global Technology Solutions wegfallen. Das Management hat den Europäischen Betriebsrat von IBM darüber angeblich bereits informiert.
Darüber hinaus betreibt IBM derzeit die Schließung der Sparte Enterprise Application Solutions (EAS). Der deutsche Betriebsrat befürchtet daher auch betriebsbedingte Kündigungen. In der Vergangenheit wurden bei IBM Mitarbeiter aus nicht mehr ertragreichen oder nicht mehr zeitgemäßen Abteilungen oft über Abfindungsprogramme hinauskomplimentiert.
Die Gewerkschaft befürchtet aber nun, dass für IBM die Schließung von EAS „nicht nur die Spitze des Eisbergs bzw. die Blaupause für andere zukünftige Maßnahmen“ sein könnte. Bereits vor einigen Tagen äußerten die Arbeitnehmervertreter die Befürchtung, dass IBM zusätzlich zur Schließung der Service-Tochter EAS weitreichendere und drastischere Streichungen vornehmen wird.
Im April war bekannt geworden, dass IBM in Deutschland 2015 plant, 400 Stellen zu streichen. Damals waren aber insbesondere sogenannte Back-Office-Funktionen wie die Rechnungsstellung betroffen. Sie sollten nach Bratislava oder Budapest ausgelagert werden. Die Maßnahme stand im Zusammenhang mit einemweltweiten Sparprogramm, bei dem weltweit rund 8000 Stellen abgebaut wurden. Bereits 2014 trennte sich IBM weltweit von mehr als 10.000 Mitarbeitern. Die Belegschaft reduzierte sich zudem durch den Verkauf der x86-Server-Sparte und der Chipfertigung um 38.000 Mitarbeiter.
Im April war bekannt geworden, dass IBM etwa 400 Stellen in der Verwaltung abbauen wolle. Dabei soll aber ein Freiwilligenprogramm angeboten worden sein.
[mit Material von Martin Schindler, silicon.de]
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