Die Reparaturspezialisten von iFixit haben den Apple Pencil zerlegt und dabei festgestellt, dass das 109 Euro teure Zubehör für das iPad Pro so gut wie nicht reparierbar ist. Um überhaupt an das Innenleben zu kommen, mussten sie das Gehäuse mit einem Dremel-Werkzeug zerstören. Sie konnten daher nur einen von zehn möglichen Punkten auf ihrer Skala der Reparierbarkeit vergeben. Lediglich die Spitze des Bedienstifts, die Haltewinkel und Orientierung relativ zum Display ermittelt, ist austauschbar durch eine zweite, die Apple mitliefert.
Nach dem entschlossenen Gehäuse-Schreddern zeigte sich als entscheidende Komponente das winzige Logicboard mit dem Gewicht von nur einem Gramm – und darüber hinaus gefaltet, um in die enge Röhre mit Schichten aus Kunststoff und Metall zu passen. Tatsächlich war die Platine kleiner als alle, die den Reparaturdienstleistern je untergekommen waren. „Was ist das? Ein Logicboard für Ameisen?“ wunderten sie sich.
Bestückt war das Logicboard mit einem besonders stromsparenden ARM-basierten Cortex-M3-Microcontroller von ST Microelectronics. Für die Kommunikation mit dem Tablet sorgte ein Bluetooth–Modul von Cambridge Silicon Radio (Qualcomm). Nahe dem Lightning-Connector fand sich außerdem eine kleine Antenne für die drahtlose Verbindung mit dem iPad Pro. Ein Bauteil nahe der Stiftspitze diente offenbar der Messung des angewandten Drucks.
Den größten Teil des ohnehin knappen Innenraums aber nahm die Lithium-Ionen-Batterie in Anspruch, die über einen Lightning-Connector zu laden ist. Sie bietet mit 0,329 Wh nur 5 Prozent der Ladekapazität eines iPhone 6S, soll aber eine Stiftnutzung von bis zu 12 Stunden ermöglichen. Da sie nicht ersetzbar ist, ist auch der Lebensdauer des Geräts eine klare Grenze gesetzt – anders als bei Microsofts Surface Pen, dessen Batterie der Nutzer austauschen kann.
Der Apple Pencil ist 175 Millimeter lang und hat einen Durchmesser von 8,9 Millimeter. Er ist als ein Bedienstift gedacht, der Multi-Touch noch vielseitiger machen soll. Er dürfte besonders Künstler und Grafikdesigner ansprechen, soll aber auch die Arbeit mit Office-Anwendungen beflügeln. Während der iPad-Pro-Vorstellung in San Francisco lobte Kirk Koenigsbauer, der Chef von Microsofts Office-Sparte, die für Apple ungewöhnliche Neuerung und stellte ihren praktischen Nutzen bei der Bearbeitung von Dokumenten heraus. „Ebenso wie Word und Excel bietet PowerPoint eine erstklassige Unterstützung für den Apple Pencil“, sagte er und demonstrierte Office-Anwendungen auf dem iPad Pro.
[mit Material von Adrian Kingsley-Hughes, ZDNet.com]
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