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EFF startet Online-Zensur-Portal

Die Electronic Frontier Foundation (EFF) hat zusammen mit Visualizing Impact ein Portal eingerichtet, um die Entfernung von Inhalten auf Social-Media-Sites zu dokumentieren. Sie will damit offenlegen, wie Facebook, Twitter und weitere Unternehmen von ihren Nutzern eingestellte Inhalte moderieren – und wie sich das auf die freie Meinungsäußerung weltweit auswirkt.

Die Bürgerrechtsorganisation führt fast tägliche Kontroversen in den letzten Wochen an, bei denen sich Nutzer über die Zensur von politischer Meinung, Nacktheit, schwul-lesbischen und vielen anderen Themen beschwerten. Hinter dieser leidenschaftlichen Debatte verberge sich ein größeres Problem, da Social-Media-Sites einen gewaltigen Einfluss auf die Öffentlichkeit haben, aber letztlich private Unternehmen sind. Jede Firma wiederum habe ihre eigenen Richtlinien und Praktiken im Umgang mit den von Nutzern eingebrachten Inhalten, während sie nur wenig transparent seien hinsichtlich der von ihnen getroffenen Entscheidungen.

Auf Onlinecensorship.org können Nutzer die Löschung von Inhalten auf Facebook, Google+, Twitter, Instagram, Flickr und Youtube melden. Durch Erfassung und Analyse will die Plattform Zensurtrends enthüllen sowie Einsicht geben in die Kategorien gelöschter Inhalte – und wie diese Löschungen sich auf verschiedene Nutzergruppen auswirken.

„Wir wollen wissen, wie Social-Media-Firmen ihre Nutzungsbedingungen durchsetzen“, erklärte Jillian C. York, Mitgründerin der Plattform sowie EFF Director for International Freedom of Expression. „Wir hoffen, dass Unternehmen auf die Daten reagieren werden, indem sie ihre Regelungen und Berichtsprozeduren verbessern. Wir müssen Internetfirmen rechenschaftspflichtig machen für die Art und Weise, in der sie Macht über das digitale Leben der Menschen ausüben.“

Inspiriert wurde die Gründung der Plattform durch die Entfernung eines Links auf der Facebook-Seite von Coldplay. Die britische Rockband hatte empfehlend auf die Veröffentlichung der Single „Freedom for Palestine“ von OneWorld hingewiesen. Das brachte der Band in kurzer Zeit 6000 Likes und 12000 überwiegend positive Kommentare, aber auch zahlreiche Beschwerden bei Facebook ein, was zur kommentarlosen Entfernung des Links führte.

Onlinecensorship.org bietet weitere Hilfen für Nutzer einschließlich eines Leitfadens zum oft komplexen Einspruchsverfahren gegen eine Löschung. Die Plattform will außerdem Nachrichten über die Moderationspraxis von Social-Media-Sites sammeln und präsentieren.

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ZDNet.de Redaktion

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