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Mozilla will Firefox verschlanken

Wie Venture Beat erfahren hat, plant Mozilla zwei Firefox-Funktionen zu streichen. Demnach gehören die Features Tab-Gruppen und „Vollständige Themes“ schon bald nicht mehr zum Leistungsumfang des Open-Source-Browsers. Tab-Gruppen soll bereits ab Version 45 nicht mehr verfügbar sein. Ab wann „Vollständige Themes“ deaktiviert wird, steht hingegen noch nicht fest.

Die Verschlankung von Firefox hatte Mozilla bereits im Sommer angekündigt. In dem Wiki Go Faster informiert es über den aktuellen Status dieser Bemühungen. Die beiden nun ausgesuchten Funktionen können nach Ansicht der Entwickler gestrichen werden, da sie nur von wenigen Anwendern genutzt werden und überdies einen erheblichen Aufwand bei der Mitnahme in die nächste Firefox-Version verursachen.

Tab-Gruppen, das manchmal auch als Panorama bezeichnet wird, ermöglicht es, zusammengehörige Tabs in einer auch visuell zusammengehörenden Gruppe anzuordnen. Nutzer können dann zwischen den Gruppen wechseln und so vergleichsweise schnell alle Tabs durchsuchen. Die Funktion wurde mit Firefox 4 Beta 4 vor rund fünf Jahren eingeführt. “Tab Gruppen war ein Experiment, um Nutzern dabei zu helfen, mit einer großen Zahl an Tabs umzugehen“, erklärte Dave Camp, vom Firefox-Team gegenüber VentureBeat. „Aber nur sehr wenige Leute machen davon wirklich Gebrauch, daher lassen wir es auslaufen, denn der Aufwand, um es am Leben zu erhalten steht in keinem Verhältnis zu seiner Verbreitung.“ Wie aus einem Hinweis der aktuellen Firefox Developer Version 44 hervorgeht, wird Tab-Gruppen schon bald abgeschaltet werden. Auf der in diesem Hinweis verlinkten Support-Seite wird Version 45 genannt, die das Feature nicht mehr bietet.

Firefox: Ab Version 45 verschwindet die Funktion Tab-Gruppen (Screenshot: ZDNet.de)

Das Ticket mit der Nummer 1222546 erwähnt die Abschaffung von „Vollständigen Themes“. Als Ersatz denkt Mozilla darüber nach, die kompakten Themen um einige Zusatzfunktionen zu ergänzen. Das könnten etwa Änderungen bei der Farbe oder den Icons sein. Grund hier ist, dass Mozilla im Juli angekündigt hat, sich von der hauseigenen Beschreibungssprache XUL allmählich verabschieden und dafür stärker auf Webtechniken setzen zu wollen.

Dave Camp, Director of Engineering für Firefox erklärte bereits im Sommer: „XUL war unser Versuch, die damaligen Lücken von HTML hinsichtlich umfangreicher Webanwendungen zu füllen. Mit der Zeit hat das Web – und die Anwendungsentwicklung für das Web – eigene Standards und Techniken hervorgebracht. Wir sollten dem folgen.“ Da XUL und XBL (XML Binding Language) keine Webtechniken sind, schenkten ihnen Webentwicklern weniger Aufmerksamkeit als HTML. Laut Camp bleiben daher Geschwindigkeitsprobleme ungelöst und entsteht eine unnötige Komplexität innerhalb von Gecko.

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[mit Material von Peter Marwan, ITespresso]

Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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