Laut des von Symantec vorgelegten Norton Cybersecurity Insights Report (NCIR) für 2015 haben im vergangenen Jahr 12 Millionen deutsche Internetnutzer Erfahrungen mit Internetkriminalität gemacht. Im Rahmen der Studie wurden weltweit 17.000, darunter 1.000 deutsche Verbraucher, mit mindestens einem mobilen Gerät zu ihren Erfahrungen mit Cyberkriminalität befragt. Das deckt sich mit anderen Untersuchungen wie zum Beispiel einem kürzlich vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) vorgelegten Bericht. Allerdings gibt es hierzulande mit durchschnittlich 17 Prozent weniger Geschädigte als in anderen Ländern, in denen dieser Anteil im Durchschnitt bei 27 Prozent liegt.
Von Internetkriminalität betroffene Verbraucher in Deutschland mussten sich in den vergangenen zwölf Monaten im Durchschnitt 21 Stunden mit den Folgen befassen. Das entspricht dem weltweiten Durchschnitt. Ihnen entstand pro Kopf ein Schaden von 168 Euro. Insgesamt beläuft sich der Schaden dem Bericht zufolge in Deutschland auf zwei Milliarden Euro.
Überraschend sind die Ergebnisse hinsichtlich des Alters der von Cyberkriminalität betroffenen Nutzer. Bei der Generation 55+ waren dies nur 12 Prozent, während der Anteil bei jüngeren Nutzern bei 21 Prozent liegt. Eine mögliche Erklärung dafür sieht Symantec darin, dass die ältere Generation in Deutschland mehr auf Sicherheit achtet und die Millennials ein riskanteres, gewagteres Sicherheitsverhalten im Vergleich zu anderen Altersgruppen zeigen und häufiger online sind. 83 Prozent der Generation 55+ sind überzeugt, dass sie sich aktiv gegen Cyberkriminalität schützen müssen – im Gegensatz zu 70 Prozent der Millenials. Zudem sagen 66 Prozent der Deutschen, dass Identitätsdiebstahl online wahrscheinlicher ist als jemals zu vor – doch nur 54 Prozent der Millenials sehen das ebenso. Knapp die Hälfte der Millennials (42 Prozent) geben an, dass ein nicht autorisierter Zugriff auf ihr E-Mail Konto oder auf das Konto einer ihnen bekannten Person bereits stattgefunden hat. Millenials teilen doppelt so häufig ihr Passwort mit anderen wie die Generation 55+ (28 vs. 14 Prozent).
Dem NCIR zufolge schätzen 79 Prozent der Deutschen die Gefahr, persönlich von einem Online-Verbrechen betroffen zu sein, als „sehr hoch“ ein. Nur zehn Prozent sind überzeugt, dass sie das Thema Online-Sicherheit vollständig im Griff haben. Die Verunsicherung ist sicher auch darauf zurückzuführen, dass die Befragten in Deutschland sich der eigenen Verantwortung zum großen Teil bewusst sind, aber nicht wissen, wie sie ihr gerecht werden sollen. 47 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass sie selbst mitverantwortlich sind, wenn sie von einem Cyberverbrechen geschädigt werden.
Trotz der Sorge vor und dem Wissen um die Ausmaße von Online-Gefahren und Internetkriminalität sind viele Verbraucher immer noch arglos: Sie selbst sind überzeugt, sich online sicher zu verhalten, erfüllen meistens jedoch nicht einmal grundlegende Anforderungen. Beispielsweise verwenden nur 56 Prozent der befragten Deutschen immer ein sicheres Passwort. Weltweit sind es im Durchschnitt allerdings sogar nur 38 Prozent. 20 Prozent der Deutschen werden zudem nicht aktiv, um ihre Online-Sicherheit zu überprüfen, wenn ihnen ein Sicherheitsproblem bekannt wird. Immerhin ändern 50 Prozent nach einem Sicherheitsvorfall ihr Passwort.
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