CyanogenMod erweitert die Unterstützung seiner gleichnamigen Custom Rom auf Basis von Android 6.0 Marshmallow. Erst diese Woche hatten die Entwickler erste Nightlies von CM13 für einige Geräte veröffentlicht. Inzwischen steht CyanogenMod 13 für 18 Modelle zur Verfügung. Darunter befinden sich die recht populären Smartphones Nexus 5, HTC One M8 und LG G3. Auch für die kürzlich vorgestellten neuen Nexus-Smartphones 6P (Codename: Angler) und 5X (Codename: Bullhead) ist die populäre Custom Rom erhältlich.
Innerhalb des Nightly Channel lassen sich einem Eintrag im CyanogenMod-Blog zufolge Geräte mit CM12.1 problemlos auf CM13 aktualisieren. Zeitgleich müssen Nutzer allerdings auch Aktualisierungen der Google Apps vornehmen. Diese sind beispielsweise über das OpenGAPPS-Projekt bereits für Android 6.0 verfügbar. GAPPS liegt in verschiedenen Varianten vor, die sich durch die Anzahl der enthaltenen Google-Anwendungen unterscheiden. Mit 55 MByte ist Pico das kleinste Paket. Es umfasst lediglich den Play Store und alle dafür nötigen Dienste. Die Version Super enthält sämtliche Google-Anwendungen und ist 650 MByte groß. Eine Besonderheit stellt die Version Aroma dar, die sämtliche Google-Anwendungen enthält, aber dem Nutzer die Auswahl bietet, welche davon auf das Gerät installiert werden sollen. CyanogenMod lässt sich allerdings auch ohne die Google-Apps betreiben. Dann haben Anwender aber keinen Zugriff auf den Google Play Store und sind auf Dritthersteller-App-Stores angewiesen, was aus Sicherheitsgründen nicht empfehlenswert ist, da dort mit Malware verseuchte Apps häufiger angetroffen werden als im offiziellen Store.
Falls zusätzliche Systemerweiterungen wie das Xposed-Framework genutzt werden, müssen diese Komponenten ebenfalls auf eine Android-6.0-kompatible Version aktualisiert werden. Steht für solche Systemerweiterungen keine Aktualisierung zur Verfügung, sollte sie vor dem Update auf CM13 gelöscht werden. Läuft auf einem Gerät eine nicht von CyanogenMod freigegebene Vorabversion von CM13, empfehlen die Entwickler vor einem Wechsel zu den offiziellen Nightly Builds das Gerät vollständig zurückzusetzen (Recovery: Wipe data/factory reset).
Im Test mit dem Nexus 5 und dem von CyanogenMod veröffentlichten Recovery für das Gerät verlief die Installation nicht erfolgreich. Das Recovery beherrscht offenbar noch kein Zurücksetzen des Geräts. Auch kam es während der Installation von GAPPS zu Fehlern. Erst mit dem TWRP-Recovery ließ sich CyanogenMod 13 und GAPPS auf das Nexus 5 installieren.
CyanogenMod ist die mit Abstand populärste Custom Rom auf Basis von Android. Sie bietet im Vergleich zu den von den vorinstallierten Android-Varianten der Smartphonehersteller mehr Datenschutzfunktionen, eine bessere Anpassbarkeit sowie den Verzicht auf Crapware. Außerdem ist CyanogenMod bekannt für seine lange Unterstützung von Geräten und der schnellen Adaption neuer Android-Versionen und Sicherheitsupdates. Besonders für Nutzer älterer Geräte, die vom Hersteller nicht mehr mit Updates versorgt werden, ist die Installation einer Custom Rom wie CyanogenMod die einzige Möglichkeit, das Gerät sicher und aktuell zu halten.
Die Vorteile von CyanogenMod haben sich inzwischen auch bei Smartphoneherstellern rumgesprochen. So bringt Telefónica nach eigenen Angaben „als Europas erster Netzbetreiber“ in Kooperation mit dem spanischen Hersteller BQ ein Smartphone mit Cyanogen OS in den Handel. Das BQ Aquaris X5 ist seit Mitte November mit dem auf Android 5.1 Lollipop basierenden Cyanogen OS 12.1 bei der Telefónica-Tochter Movistar in Spanien erhältlich. „In den nächsten Wochen“ soll es aber auch nach Deutschland und Großbritannien kommen. Die unverbindliche Preisempfehlung ohne Vertrag beträgt hierzulande 239,90 Euro.
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