Im Januar 2016 wird Telefónica Deutschland bundesweit die physische Integration der UMTS- und GSM-Netze von O2 und E-Plus starten. Parallel baut der Telekommunikationsanbieter sein LTE-Netz weiter aus und plant, ab Mitte 2016 auch eine gemeinsame LTE-Nutzung zu ermöglichen. Kunden sollen so von einer besseren Netzversorgung profitieren.
In einer Planungs- und Testphase hat Telefónica zur Vorbereitung auf die technische Integration der UMTS- und GSM-Netze nach eigenen Angaben „die besten Mobilfunkstandorte ausgewählt, die geographisch optimal verteilt sind“. Durch neue Netztechnik sollen auch die Kapazitäten deutlich erhöht werden. Die Zusammenführung sei so geplant worden, dass der Service für die Kunden während der technischen Arbeiten in einem Gebiet möglichst nicht beeinträchtigt werde. Man sei in der Lage, einzelne Mobilfunkstationen in wenigen Stunden umzubauen und den Netzzusammenschluss in einem Gebiet innerhalb einer Woche vollständig umzusetzen.
In einem ersten Schritt zur Zusammenführung seiner Netze hatte Telefónica Deutschland im Mai das sogenannte National Roaming in den UMTS-Netzen für alle Kunden freigeschaltet, also den nahtlosen Wechsel zwischen den UMTS-Netzen von O2 und E-Plus. Nach eigenen Angaben bietet es seitdem im städtischen Raum die dichteste UMTS-Versorgung, doch auch in ländlichen Gebieten habe sich die Netzabdeckung verbessert. Mit der zusammengeschalteten UMTS-Netzinfrastruktur erreiche man in Deutschland rund 90 Prozent der Bevölkerung. Der aktuelle Stand der Netzabdeckung lässt sich auf der Telefónica-Website einsehen.
„Nach der erfolgreichen Einführung des UMTS National Roaming ist die Integration der Mobilfunknetze der nächste wichtige Schritt auf dem Weg zu einer noch besseren und dichteren Netzversorgung. Es handelt sich um ein in Europa einmaliges technisches Großprojekt, das im erwarteten Umfang zu den Synergien beitragen wird, die wir dem Markt in Aussicht gestellt haben“, kommentiert Markus Haas, Chief Operating Officer von Telefónica Deutschland.
E-Plus gehört seit Oktober vergangenen Jahres zu Telefónica Deutschland. Die Fusion kostete den Mutterkonzern des Münchner Mobilfunkanbieters O2 8,6 Milliarden Euro. Von der Zusammenlegung beider Netze verspricht er sich Einsparungen in Höhe von über 5 Milliarden Euro. Gemessen an der Zahl der Kundenanschlüsse ist Telefónica mit zuletzt über 43 Millionen Deutschlands größter Mobilfunkbetreiber.
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