IDC hat neue Zahlen zum Tablet-Markt vorgelegt, die für 2015 allerdings 8 Prozent Rückgang gegenüber dem Vorjahr sehen – auf 213 Millionen verkaufte Einheiten. Parallel hat sich auch TrendForce zum Tabletmarkt geäußert und einen neuen Grund für dessen Probleme genannt. Analystin Anita Wang formuliert: „Es wird schwierig für große Tablets, Notebooks kurzfristig zu ersetzen. Sie sind zu teuer, während es zahlreiche billige Notebooks gibt.“
Dennoch gelten große Tablets mit optionaler Tastatur als Hoffnungsträger – die Frage ist nur, wann ihre Verbreitung die kritische Masse erreichen wird. IDC erwartet, dass die von ihm als „Detachables“ bezeichneten Geräte einen zunehmenden Anteil erobern – und sieht ebenfalls den Preis als wichtigstes Kriterium. „Mit attraktiven Preispunkten wie der Einführung von Detachables für unter 100 Dollar und einer vom Wettbewerb getriebenen Plattform-Innovation wird sich die Größe dieses Bereichs im kommenden Jahr mehr als verdoppeln“, sagt IDCs Tablet-Forschungsdirektor Jean Bouchard.
IDC bezieht bei Detachables sowohl Tablets wie iPad Pro und Surface als auch Hybridnotebooks von beispielsweise Dell oder Lenovo ein. Microsoft hat sich hier gerade mit dem neuen 12,3-Zoll-Modell Surface Pro 4 positioniert, Apple mit dem iPad Pro, das sogar 12,9 Zoll Bildschirmdiagonale vorweisen kann. Noch größer fällt Samsungs Galaxy View mit 18,4 Zoll Diagonale aus.
Kleine Tablets hingegen haben in den letzten Jahren an Relevanz verloren, da immer größere Smartphones und Phablets auf den Markt kamen. Diesen Trend konnte vor allem Samsung mit seiner Note-Reihe prägen. Apple zog mit dem iPhone 6 und dem diesjährigen Folgemodell 6S Plus nach.
Hier liegt auch Apples Chance auf ein Tablet-Comeback, kommentiert IDC-Analyst Jitesh Ubrani. „Wenngleich die ersten Rezensionen des iPad Pro durchwachsen ausfielen, glauben wir, dass Apple nur damit Anteile im Tabletmarkt gewinnen wird, da es auf Firmen und Prosumer abzielt.“
TrendForce weist parallel darauf hin, dass mit der Schwäche des Tabletmarkts ein leichter Aufwind für Notebooks einhergeht, die dieses Jahr noch sechs Prozent einbüßen, aber 2016 ein Prozent zulegen werden. Als Gründe nennen die Analysten den erwarteten Markteintritt chinesischer Hersteller wie Huawei und Xiaomi sowie das Ende von Microsofts kostenlosen Upgrades auf Windows 10.
[mit Material von Lance Whitney, News.com]
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