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iOS 9 kommt auf 70 Prozent aller Apple-Mobilgeräte zum Einsatz

Rund zweieinhalb Monate nach Release kommt iOS 9 auf 70 Prozent aller Apple-Mobilgeräte zum Einsatz. Das besagt Apples jüngste Statistik, die alle iPhones, iPads und iPods Touch berücksichtigt, die am 30. November mindestens einmal auf den App Store zugegriffen haben.

Damit steigt die Verbreitung der neuesten iOS-Version weiterhin relativ langsam, aber stetig an. Am 5. Oktober lag der Anteil von iOS 9 noch bei 57 Prozent, am 2. November bei 66 Prozent. Die 50-Prozent-Marke hatte das Betriebssystem schon am 20. September geknackt, also vier Tage nach seiner Veröffentlichung am 16. September. Dies veranlasste Apple zu der Aussage, dass iOS 9 die höchste Wachstumsrate aller bisherigen iOS-Versionen aufweise.

Fest steht, dass sich iOS 9 schneller verbreitet als der Vorgänger. Veröffentlicht am 17. September 2014, kam iOS 8 vier Tage später auf einen Anteil von 46 Prozent bei allen iOS-Geräten. Danach ging die Steigerungsrate jedoch deutlich zurück. Letztlich benötigte iOS 8 rund einen Monat, um die 50-Prozent-Marke zu erreichen – bis zum 20. Oktober 2014. Die 70-Prozent-Marke knackte es erst nach viereinhalb Monaten im Februar 2015.

Apples offizielle Statistik umfasst sowohl auf iOS 9 aktualisierte Geräte, die sich schon mit dem App Store verbunden haben, als auch neue iPhones und iPads, die bereits ab Werk mit dem aktuellen Betriebssystem ausgestattet sind. Die Vorgängerversion iOS 8 kommt demnach noch auf 22 Prozent aller erfassten iDevices zum Einsatz. Noch frühere Ausgaben des Betriebssystems halten zusammen einen Anteil von 8 Prozent.

Tendenziell entsprechen Apples aktuelle Zahlen zur iOS-Verbreitung den Ergebnissen unabhängiger Messungen. Mixpanel stellte am Montag sogar einen noch höheren Verbreitungsgrad von 78 Prozent für iOS 9 fest. Fiksu wies zum gleichen Zeitpunkt rund 72 Prozent aus.

Wie iOS 8 machte auch iOS 9 zum Start teils schwerwiegende Probleme. Diese wirken sich wahrscheinlich negativ auf die Verbreitung aus, weil vorsichtige Nutzer erstmal abwarten, bis Apple die gröbsten Fehler behoben hat. Inzwischen sind drei Updates für die jüngste iOS-Version erschienen. iOS 9.0.1 beseitigte unter anderem den sogenannten Slide-to-Upgrade-Bug, der dazu führte, dass Nutzer nach einem Upgrade auf iOS 9 den Setup-Assistenten nicht abschließen konnten. Mit iOS 9.0.2 schloss Apple eine Zero-Day-Lücke, die trotz aktiver Gerätesperre alle auf einem iPhone gespeicherten Fotos und Kontakte preisgab. iOS 9.1 beseitigte Ende Oktober weitere 49 Schwachstellen, von denen zwei vom chinesischen Pangu Team für einen Jailbreak ausgenutzt wurden. Zudem verbesserte das erste größere Update für iOS 9 die Funktionen Live Photos, Kalender, Mail sowie Game Center und lieferte über 150 neue Emojis.

Im Vergleich zu Android stellt ein Verbreitungsgrad von 70 Prozent zweieinhalb Monate nach Einführung einer neuen Betriebssystemversion einen exzellenten Wert dar. Das seit Anfang Oktober für viele Nexus-Geräte verfügbare Android 6.0 Marshmallow dürfte weiterhin nur auf einem sehr niedrigen Prozentsatz aller Android-Geräte laufen. Die letzte offizielle Google-Statistik vom 2. November weist lediglich einen Anteil von 0,3 Prozent aus. Damit verbreitete sich Marshmallow aber immerhin schneller als der Vorgänger Android 5.0 Lollipop, der mehr als zwei Monate für einen Anteil von über 0,1 Prozent benötigte und zuletzt auf 25,6 Prozent kam.

Hauptgrund für die langsamere Verbreitung von Android dürfte der im Vergleich zu Apples iOS deutlich komplexere Update-Prozess sein. Denn im Fall von iOS kontrolliert Apple sowohl die Hardware als auch die Software und damit den gesamten Update-Prozess von Anfang bis Ende. Bei Android stellt Google hingegen nur die Updates für sein Betriebssystem bereit. Gerätehersteller und Mobilfunkanbieter müssen jede neue Version zunächst testen und für ihre Geräte zulassen, außerdem haben sie alle ihre eigenen Zeitpläne und Fristen. Ferner hat Apple lediglich zwei ähnliche iOS-Produkte im Angebot – das iPhone und das iPad (drei, wenn man den iPod Touch noch dazuzählen will). Der Android-Markt umfasst hingegen unzählige Smartphones und Tablets von vielen verschiedenen Herstellern. Immerhin werden Sicherheitsupdates seit Sommer 2014 über die Google Play Dienste ausgeliefert und erreichen damit alle sechs Wochen nahezu alle Android-Telefone.

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ZDNet.de Redaktion

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