Categories: MobileMobile Apps

Yahoo veröffentlicht runderneuerten Messenger

Yahoo hat eine vollständig neue Messenger-Anwendung vorgelegt. Yahoo Messenger liegt ab sofort für Android, iOS, als Webversion sowie als Bestandteil von Yahoo Mail vor. Er integriert Elemente der Yahoo-Plattformen Flickr, Tumblr und Xobni.

Nachrichten lassen sich nun auch nach dem Versand noch löschen, erklärt der zuständige Senior Vice President Jeff Bonforte in einem Blogbeitrag. Zum Funktionsumfang zählen auch Teilen und und Favorisieren von Mitteilungen. Außerdem lassen sich Fotos und animierte GIFs einfügen. Letztere empfiehlt Yahoo als Alternative zu Smilys, um die eigene Haltung noch präziser auszudrücken. So werde das bei Tumblr gehandhabt, von dem der Messenger eine wachsende Sammlung fertiger animierter GIFs übernimmt.

Was Fotos angeht, lassen sich laut Blogbeitrag hunderte auf einmal versenden. Geladen würden sie erst, wenn der Empfänger sie benötige. Auch der Fotoversand lässt sich übrigens rückgängig machen. Allgemein gilt: Gelöschte Posts verschwinden für alle Empfänger umgehend. Und „Likes“, also „Gefällt mir“-Bewertungen, empfiehlt Yahoo besonders für Gruppenchats, wo sie wie eine Abstimmung genutzt werden könnten.

Das Kontaktsystem von Yahoo Messenger ist Yahoo zufolge mit dem seines Mail-Angebots identisch und nutzt die Xobni-Plattform. Beispielsweise berücksichtigt es auch, welche der Kontakte eines Users sich untereinander ebenfalls kennen, was das Zusammenstellen einer Gruppe durch intelligente Vorschläge erleichtere. Zudem kann jeder Teilnehmer eines Gruppenchats weitere Nutzer einladen, den Namen der Gruppe ändern oder auch das zugeordnete Foto austauschen.

Außerdem verspricht Yahoo für den neuen Messenger hohe Geschwindigkeit und Offline-Unterstützung – Nachrichten gehen nicht verloren und werden sofort gesendet beziehungsweise empfangen, wenn wieder ein Netz verfügbar ist. Dazu ist kein Refresh erforderlich.

Bonforte zufolge baut der neue Messenger auf mindestens zehn Produkten auf, die Yahoo per Übernahme ins Haus bekommen hat. Eines davon ist die Foto-Messaging-App CoolIris. Die letzte Version der Messenger-App hatte Yahoo im Frühjahr aus den App Stores zurückgezogen; wer das Programm installiert hatte, konnte es aber in der Zwischenzeit weiter nutzen. Für Umsteiger gibt es nun eine eigene Informationsseite mit allen Änderungen.

Ob der traditionsreiche Yahoo Messenger mit der Neuauflage ein Comeback schafft, erscheint fraglich – die meisten Smartphone-User haben sich längst für ein bestimmtes Messaging-Produkt entschieden, etwa WhatsApp oder den aus der Haupt-App ausgelösten Facebook Messenger, BBM oder Threema. Im Juli hatte Yahoo schon mit der Videochat-App LiveText versucht, mit einem originellen Ansatz in diesen Markt zurückzukehren, sie konnte aber bisher keine besonderen Erfolge vorweisen.

Tipp: Kennen Sie die größten Technik-Flops der IT-Geschichte? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 14 Fragen auf silicon.de.

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

Recent Posts

Microsoft verschiebt erneut Copilot Recall

Die Entwickler arbeiten noch an weiteren „Verfeinerungen“. Windows Insider erhalten nun wohl eine erste Vorschau…

13 Stunden ago

GenKI im Job: Mitarbeitende schaffen Tatsachen

Laut Bitkom-Umfrage werden in jedem dritten Unternehmen in Deutschland private KI-Zugänge genutzt. Tendenz steigend.

15 Stunden ago

97 Prozent der Großunternehmen melden Cyber-Vorfälle

2023 erlitten neun von zehn Unternehmen in der DACH-Region Umsatzverluste und Kurseinbrüche in Folge von…

15 Stunden ago

„Pacific Rim“-Report: riesiges, gegnerisches Angriffs-Ökosystem

Der Report „Pacific Rim“ von Sophos beschreibt Katz-und-Maus-Spiel aus Angriffs- und Verteidigungsoperationen mit staatlich unterstützten…

19 Stunden ago

DeepL setzt erstmals auf NVIDIA DGX SuperPOD mit DGX GB200-Systemen

NVIDIA DGX SuperPOD soll voraussichtlich Mitte 2025 in Betrieb genommen und für Forschungsberechnungen genutzt werden.

19 Stunden ago

Latrodectus: Gefährlicher Nachfolger von IcedID

Latrodectus, auch bekannt als BlackWidow, ist auch unter dem Namen LUNAR SPIDER bekannt.

19 Stunden ago