Bestätigt: Yahoo stoppt Alibaba-Investment-Spinoff

Yahoo wird seine Beteiligung am chinesischen E-Commerce-Konzern Alibaba doch nicht in eine Tochtergesellschaft auslagern. Das hatte CNBC vorab aus Insiderkreisen erfahren. Inzwischen hat Yahoo die Entscheidung bestätigt.

Zuletzt war weiter unklar, ob die Transaktion besteuert werden würde. Steuereinsparungen waren aber der Hauptgrund für die geplante Ausgliederung in eine Tochter gewesen, die Aabaco heißen sollte. Yahoo hält aktuell 384 Millionen Alibaba-Aktien. Die US-Steuerbehörde IRS informierte Yahoo im September, sie könne nicht ausschließen, dass auf eine solche Transaktion Steuern anfallen.

In Yahoos Erklärung heißt es nun, Yahoo strebe weiter eine Trennung der Alibaba-Anteile vom Kerngeschäft an. Sie habe Vorteile für den laufenden Betrieb ebenso wie für die Aktionäre.

Daher werde sich Yahoo auf einen neuen Plan fokussieren, sagt Chairman Maynard Webb. So könnten etwa alle Vermögenswerte außer der Alibaba-Beteiligung an eine neue Firma transferiert werden. Deren Anteile würden bestehende Yahoo-Aktionäre zusätzlich erhalten – ganz wie bei Hewlett-Packards jüngster Aufteilung in zwei Unternehmen.

Ende letzter Woche soll sich die Yahoo-Führung für drei Tage in Klausur begeben haben, um strategische Optionen zu prüfen – darunter vor allem der Stopp der Alibaba-Holding und ein Verkauf von Kerngeschäften wie Suche und E-Mail. Beide Strategien befürwortet die aktivistische Investorengruppe Starboard.

Zum Zeitplan heißt es nun bei CNBC, die Ausgliederung sei ursprünglich für Januar vorgesehen gewesen. Ein Verkauf von Kernsparten oder auch Yahoos Beteiligung am eigenständigen Yahoo Japan würde hingegen ein Jahr dauern – oder länger. Eine offizielle Angabe dazu liegt nicht vor.

Yahoos Börsenwert beträgt derzeit rund 30 Milliarden Dollar. Beobachter merken an, nach Abzug der Anteile an Alibaba und Yahoo Japan liege der Wert von Yahoos Kerngeschäft offenbar im negativen Bereich. Eine Trennung beider sei also sinnvoll – egal welcher Teil ausgegliedert oder verkauft werde.

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Als Käufer von Yahoos Kerngeschäft kämen laut Wall Street Journal vor allem private Investoren infrage. Marissa Mayers Strategie war es seit der Übernahme des CEO-Postens 2012, den Konzern mit Apps auf eine von Mobilgeräten dominierte Zukunft auszurichten. Die ehemalige Google-Managerin erneuerte dazu Mobilwebsites wie Mail, Finanzen und Sport, kaufte reihenweise kleine App-Entwickler und auch das große Blog-Netzwerk Tumblr. Um Yahoo zu einem Premium-Medienunternehmen zu machen, wurden zudem bekannte US-Moderatoren wie Katie Couric geholt.

Dennoch reicht Yahoo heute als Portal für Suche und E-Mail nicht an Google sowie als Unterhaltungsanbieter nicht an Amazon und Netflix heran. Zudem sind viele Messaging-Nutzer zu Facebook oder noch jüngeren Wettbewerbern wie Snapchat abgewandert. Es ist nicht wahrscheinlich, dass der gerade runderneuerte Messenger für Android und iOS den Trend umkehren wird. In den USA zählt Yahoo dennoch weiter zu den drei meistbesuchten Website-Verbänden, hinter Google und Facebook. Comscore verzeichnete im Oktober 2015 210 Millionen Besucher.

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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