LinkedIn, Pinterest, Twitter und WordPress haben Unterstützung für Googles Open-Source-Initiative Accelerated Mobile Pages (AMP) zugesichert. Und Google selbst will im Bereich News in weniger als drei Monaten auf AMP-Inhalte verlinken. Der Werkzeugkasten für schnell ladende Mobilseiten ist als offene Alternative zu Facebooks an Verlage gerichtetem Hosting-Angebot Instant Articles intendiert.
Die erste Preview von AMP liegt seit Oktober 2015 vor. Google zufolge wird Twitter AMP-Inhalte von Verlagspartnern probeweise ab Anfang 2016 einbinden, ebenso wie LinkedIn. Und ganz frisch kündigt Google auch Partnerschaften mit den Messaging-Anbietern Line, Tango und Viber an, die ab Anfang 2016 ebenfalls auf AMP-Inhalte verlinken.
Einen Schritt weiter ist demnach Pinterest, das AMP in seinen Mobil-Apps für Android und iOS testet. Dabei habe es festgestellt, dass solche Seiten viermal schneller laden und achtmal weniger Daten erfordern als normale für Mobile optimierte Seiten, heißt es.
Für AMP-Tester Pinterest ergänzte Entwickler John Parise in einem eigenen Blogbeitrag: „Bei AMP geht es darum, einen für jeden existierenden Schmerzpunkt des Mobile Web zu eliminieren – die Geschwindigkeit.“ Um die höhere Ladegeschwindigkeit von AMP-JavaScript zu nutzen, hat Pinterest auch Code vorgelegt, um AMP-HTML-Seiten mit Pin-it-Buttons auszustatten und Pins einzubetten.
Zu den Bereichen, an denen das AMP-Projekt nun intensiv arbeitet, sind Gingras zufolge Paywalls für kostenpflichtige Angebote und Unterstützung schnell ladender Anzeigen, deren Größe sich anpassen lässt. Schließlich soll AMP auch das Problem der Monetarisierung journalistischer Angebote im Web lösen. Ein wichtiger Baustein sind zudem neue Formate, beispielsweise sich selbst aktualisierende Seiten für Ticker und Integrationen per Iframe, etwa von Video.
Google hatte AMP in Zusammenarbeit mit Verlagen konzipiert, darunter Buzzfeed, The Guardian, The Washington Post und Vox Media. Es wird auf GitHub gehostet.
Das im Mai erstmals angekündigte Programm Facebook Instant Articles macht Medienberichte auf der Facebook-Plattform selbst verfügbar, damit sie schneller laden. Die Verlage erhalten einen Großteil der Anzeigenerlöse beziehungsweise sogar 100 Prozent, wenn sie den Werbeplatz selbst verkaufen. Sie begeben sich allerdings in Abhängigkeit zu Facebook. Einen ähnlichen Ansatz verfolgt Apple in den USA mit seiner in iOS 9 eingeführten App Apple News.
Von Apples und Facebooks Ansätzen unterscheidet sich Googles durch seine Offenheit. Er schließt zwar kein Hosting der Inhalte ein (von eventuellem Caching durch Google einmal abgesehen), bringt aber auch keinerlei Abhängigkeiten mit sich.
[mit Material von Rachel King, ZDNet.com]
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