Aldi Süd führt kontaktloses Bezahlen per NFC ein

Ein halbes Jahr nach Aldi Nord bietet nun auch Aldi Süd in seinen 1850 Filialen eine Möglichkeit an, per Nahfunktechnik mit dem Smartphone oder mit kontaktlosen Kredit- sowie Maestro- und V-Pay-Debitkarten zu bezahlen. Voraussetzung für die Zahlung mit dem Handy ist ein NFC-fähiges Android-Gerät samt installierter Wallet-App, in der die persönlichen Zahldaten des Kunden hinterlegt sind.

Kontakloses Bezahlen bei Aldi Süd (Bild: Aldi Süd)Wer nicht über ein Smartphone mit integriertem NFC-Chip verfügt, kann bei seinem Mobilfunkanbieter einen NFC-Sticker anfordern und diesen an seinem Gerät anbringen. Mit einem NFC-Chip ausgestattete Karten von Mastercard, Visa oder V Pay lassen sich anhand eines Funkwellensymbols erkennen.

Die technische Basis für das neue Bezahlangebot in den Aldi-Filialen bilden Kartenterminals, die Near Field Communication (NFC) unterstützen. Kunden müssen lediglich ihr Smartphone über das Display des Terminals halten, um den Zahlvorgang in wenigen Sekunden abzuschließen. Bei einer Kaufsumme unter 25 Euro ist dazu nicht einmal eine Authentifizierung notwendig, wie Aldi Süd in einer Pressemitteilung verspricht. Liegt der Einkaufswert über 25 Euro, muss der Kunde zusätzlich seine PIN eingeben oder eine Unterschrift leisten.

„Wir freuen uns sehr, das Bezahlen für unsere Kunden jetzt noch einfacher zu machen“, kommentiert Maciej Nolewajka, Leiter der nationalen IT bei Aldi Süd. „Dadurch haben unsere Kunden nun die Möglichkeit, beim Einkauf eine zukunftsweisende Technologie einzusetzen.“

Aldi Nord hatte seine 2400 Filialen schon im Juni mit der nötigen Technik für kontaktlose Zahlungen ausgerüstet. Auch im Ausland bietet der Lebensmitteldiscounter NFC-Zahlungssysteme an. Seit Anfang Juni akzeptiert er etwa in allen dänischen Filialen kontaktlose Debit- und Kreditkarten.

Der Aldi-Konkurrent Netto bietet bereits seit über einem Jahr eine Bezahlmöglichkeit per Smartphone an. Seit Oktober vergangenen Jahres unterstützt er das Bezahlen per Fingerabdruck mittels Apple Touch ID. Alternativ zur Eingabe einer vierstelligen PIN lässt sich an den Kassen der bundesweit über 4170 Märkte ein individueller Zifferncode für das mobile Bezahlen anfordern. Die Aktivierung des Codes per Fingerabdruck wird laut Netto durch die von Apple zur Verfügung gestellte Schnittstelle ermöglicht, die den Fingerabdruck überprüft und den Bezahlvorgang startet. Der Kunde hinterlegt einmalig seinen Fingerabdruck im iPhone und identifziert sich dann durch Auflegen des „richtigen“ Fingers an der Supermarktkasse.

Voraussetzung für das mobile Bezahlen per Touch ID ist die NettoApp (ab Version 4.6.1). Diese ermöglicht schon seit Mai 2013 nach einmaliger Registrierung das Bezahlen per Smartphone an der Kasse des Lebensmitteldiscounters. Der Einkaufsbetrag wird dabei per Lastschriftverfahren direkt von dem bei der Registrierung verifizierten Konto des Kunden abgebucht. Zugleich werden in der App exklusiv verfügbare Sparcoupons eingelöst. Inzwischen unterstützt Netto auch Mobile Payment mit der Apple Watch.

Die Supermarktkette Edeka bietet ebenfalls seit Mai 2013 in ausgwählten Märkten eine Mobile-Payment- und Couponing-Option über seine App an, die vom gleichen Entwickler stammt wie die NettoApp. Die Touch-ID-Unterstützung gibt es bisher aber nur bei Netto.

Mobiles Bezahlen ist in Deutschland noch nicht sehr verbreitet. Bisher lassen sich auf diese Weise beispielsweise mancherorts Fahrkarten für den öffentlichen Personennahverkehr oder Flug- und Bahntickets kaufen. Laut Bitkom gibt es hierzulande nur rund 60.000 Akzeptanzstellen für das kontaktlose Bezahlen per NFC, was etwa 8 Prozent aller Kassenterminals entspricht (Stand Juni 2015). Einer im Mai durchgeführten Umfrage des Branchenverbands zufolge haben über zwei Drittel der Deutschen auch nicht den Wunsch, mit ihrem Smartphone mobil zu bezahlen. Lediglich 29 Prozent können sich vorstellen, von der Möglichkeit Gebrauch zu machen, oder haben dies bereits getan.

ZDNet.de Redaktion

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