Das Hackerkollektiv Anonymous hat dem US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump auf Youtube mit Angriffen gedroht. Kurz darauf soll Trumps Wahlkampf-Website vorübergehend offline gewesen sein – für etwa eine Stunde.
Zu Anonymous‘ Opfern zählten in der Vergangenheit schon die Terrorgruppe Islamischer Staat, Pegida, die homophobe Hassgruppe Westboro Baptist Church, der Ku-Klux-Klan und der Biotechnologie-Riese Monsanto wegen seines Engagements für genetisch verändertes Saatgut. Unter anderem war es Anonymous letzten Monat gelungen, mehrere IS-Konten zu schließen. Die Langzeitwirkung solcher Aktionen ist aber zweifelhaft.
Gegen Trumps Polemiken positionierte sich am Wochenende auch Sundar Pichai, CEO von Google Inc. In einem Beitrag auf Medium verwies Pichai auf seine eigenen indischen Wurzeln. Millionen Immigranten zeigten, dass Amerika nicht nur in der Theorie „Land der Chancen“ sei. „Deshalb ist es so entmutigend, diese Tage die intoleranten Diskurse in den Medien zu verfolgen – Statements, dass unser Land ein besserer Ort wäre ohne die Stimmen, Ideen und Beiträge bestimmter Menschengruppen, nur auf Basis ihrer Herkunft oder ihrer Religion.“
Bei Google sei das anders, wo er jeden Tag „ein lebendiges Durcheinander von Rassen und Kulturen“ sehe, schrieb Pichai. Er habe zunächst die Befürchtung gehabt, ein Beitrag werde der hitzigen Diskussion weiteren Sauerstoff zuführen. „Aber ich habe jetzt das Gefühl, dass wir uns äußern müssen – besonders diejenigen, die nicht angegriffen sind.“
Vor Pichai hatte Eric Schmidt Führungskräfte in der IT-Branche ebenso wie Politiker aufgerufen, sich für „den menschlichen Fortschritt und Toleranz“ einzusetzen. Auch Facebook-CEO Mark Zuckerberg sicherte kämpferischen Einsatz für die Rechte von Muslimen zu. Auf Facebook seien sie jederzeit willkommen.
[mit Material von Laura Hautala, News.com]
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