Facebook Messenger erkennt überall Gesichter – nur nicht in EU und Kanada

Facebook hat die in seinen Messenger integrierte Gesichtserkennung wie angekündigt weltweit verfügbar gemacht – mit Ausnahme der Europäischen Union und Kanadas. Sie firmiert offiziell unter „Photo Magic“ – und lässt sich auf Wunsch auch abschalten.

Das zuvor nur in Australien angebotene Feature durchsucht das lokale Fotoarchiv des Nutzers auf dem Mobilgerät. Durch die automatische Identifikation von Kontakten kann es Vorschläge machen, wem der Nutzer welches Bild schicken sollte – vor allem innerhalb von Gruppen.

Bei der Ankündigung im November hatte Produktmanager Peter Martinazzi gegenüber Recode kommentiert: „Wir schauen uns an, was die Leute jetzt machen und was sie machen könnten, und wie wir das vereinfachen können. Oft kann künstliche Intelligenz ein großartiges Werkzeug dafür sein.“ Im Oktober hätten Nutzer rund 9,5 Milliarden Fotos mit Messenger verschickt.

Die eigenständige Messenger-App hat sich nach der von Protesten flankierten Einführung zu einem Aktivposten bei Facebook entwickelt. Derzeit liegt die Zahl der monatliche aktiven Nutzer nach offiziellen Angaben bei über 700 Millionen. Sie erhält parallel einige weitere neue Funktionen für eine stärkere Personalisierung. So lassen sich Konversationen jetzt Farben zuordnen und Einstellungen unter einem Kurznamen speichern. Auch wurde die Möglichkeit, Sticker genannte Grafikelemente einzubinden, um ein Paket erweitert, das passend zur Jahreszeit Tannenbäume und Weihnachtsmänner enthält.

Nur unter Android können Anwender zudem einen Schneefall-Effekt über ihren Avatar legen. Im Hinblick auf Silvester und Fasching gibt es aber auch schon Konfettiregen.

In der Europäischen Union bietet Facebook seit 2012 keine Gesichtserkennung an, nachdem sich Datenschutzbehörden beschwert hatten. Die Foto-App Moments hingegen, die Gesichtserkennung für eine Sortierungsfunktion nutzt, wurde auch schon von deutschen Anwendern in Google Play bewertet und von Facebook mit einem Beschreibungstext in deutscher Sprache versehen – auch wenn ZDNet.de sie bisher auf keinem Gerät herunterladen konnte.

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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